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@grar.de Aktuell - 11.02.2004

IVA zum Gentechnik-Gesetz: Innovationsoffensive des Bundeskanzlers bleibt Lippenbekenntnis


Frankfurt/Main (agrar.de) - Mit großem Bedauern nehmen die Anbieter von Grüner
Gentechnik zur Kenntnis, dass der Entwurf der Gentechnik-Novelle heute
unverändert das Bundeskabinett passiert hat. 'Die Innovationsoffensive des
Bundeskanzlers wird damit erneut als Lippenbekenntnis entlarvt', kritisiert der
Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar (IVA) in Frankfurt,
Oskar Böttcher. Die Haltung von Verbraucherschutzministerin Renate Künast, die
den Schutz vor dieser innovativen Technologie als den Hauptzweck des
Gentechnik-Gesetzes bezeichnet, sei rückwärtsgewandt. In der jetzigen Form werde
es sowohl in Unternehmen der Biotechnologie-Branche als auch in der
Landwirtschaft Arbeitsplätze vernichten. Wenn das Gesetz die Koexistenz der
Anbauformen ermöglichen solle, so Böttcher, müsse es auch der Grünen Gentechnik
eine faire Chance einräumen. Der vorgelegte Entwurf lasse das in der Praxis
nicht zu.

'Diese Pflanzensorten sind vor ihrer Zulassung intensiver als alle
konventionellen Züchtungen von Behörden geprüft und nur dann zugelassen worden,
wenn sie sicher für Mensch und Umwelt sind. Es steht in eklatantem Widerspruch
dazu, diese Sorten zu stigmatisieren, sobald sie zum Einsatz kommen sollen',
ergänzt Regina Fischer, Gentechnik-Expertin des IVA. 'Das Gesetz polarisiert,
anstatt zu integrieren; es sichert nicht den Frieden auf den Dörfern, sondern
schafft permanent Konflikte.'

Der IVA fordert die an den Beratungen beteiligten Ausschüsse des Bundestages und
den Bundesrat auf, darauf zu drängen, dass die Freisetzungsrichtlinie der EU
unverändert umgesetzt wird und auf nationale Sonderwege, die zu
Wettbewerbsnachteilen für die Anbieter und Nutzer Grüner Gentechnik in
Deutschland führen, zu verzichten. Das gilt insbesondere für die Haftungsfrage.
Der IVA bekräftigt, dass die bestehenden zivilrechtlichen Regelungen einen
ausreichenden Schutz für Landwirte bieten, die auf Grüne Gentechnik verzichten
wollen.

Der Industrieverband Agrar mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Zusammenschluss
von Unternehmen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in
Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 50 Mitgliedsunternehmen gehören
Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

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