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@grar.de Aktuell - 05.02.2004

Höhn: Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung belastet die Umwelt wesentlich stärker als andere Düngemittel

Vergleichende Studie empfiehlt Ersatz durch schadstoffarme Dünger


Düsseldorf (agrar.de) - Der Einsatz von kommunalem Klärschlamm in der
Landwirtschaft belastet die Umwelt in der Regel wesentlich stärker als andere
Düngemittel. Eine im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Umwelt
und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) erstellte
Studie kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass die Schwermetallbelastung von kommunalem
Klärschlamm vielfach um den Faktor 10 bis 100 höher liegt als die anderer
verwendbarer Düngemittel. Untersucht wurden insgesamt 29 Düngemittel, die
Wirtschaftsdünger - Rinder- und Schweinegülle sowie Hühnerkot - Mineraldünger,
Klärschlamm, Kompost und verschiedene Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, die
auf die Felder gebracht werden. Einige Mineraldünger - cadmiumhaltige
Phosphatdünger - schneiden in der Umweltbilanz ähnlich schlecht ab wie
Klärschlamm.

Umweltministerin Bärbel Höhn: 'Diese Studie zeigt einmal mehr, dass die
Verwertung von Klärschlamm in der Landwirtschaft kritisch bewertet werden muss.
Das Düngen der Felder hat innerhalb der landwirtschaftlichen Produktionsprozesse
die größte Auswirkung auf die Umwelt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung
dokumentieren, wie wichtig die Regelung von Anforderungen zur Begrenzung von
Schadstoffeinträgen in den Boden ist, um eine nachhaltige landwirtschaftliche
Produktion zu erhalten.'

Die Studie ist ein wichtiger Beitrag für die derzeit beim
Bundesumweltministerium in Arbeit befindliche Artikelverordnung, die
Anforderungen mit Schadstoffobergrenzen für sämtliche landwirtschaftlichen
Düngemittel einheitlich festlegen wird. Die Begrenzung von Schadstoffeinträgen
durch Düngemittel ist notwendig, um die Ertragfähigkeit der Böden langfristig
und nachhaltig zu sichern. Die Studie knüpft an eine bereits im Jahr 2001
veröffentlichte 'Ökobilanz der Entsorgungsverfahren für Kläranlagenabfälle' der
landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung an.

Die Studie 'Abfälle aus Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen - Teil C -
Vergleichende Bewertung der Umwelterheblichkeit der Verwertung von
Sekundärrohstoffdüngern' erhalten Sie über den Infoservice des Ministeriums
Tel.: 0211-4566-666, Fax: 0211-4566-621, E-Mail.

Links zum Thema Klärschlamm.

 


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