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@grar.de Aktuell - 05.02.2004

DBV: Vogelgrippe nicht unterschätzen

Sonnleitner regt weitergehende Vorsorgemaßnahmen an


Berlin (agrar.de) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Gerd Sonnleitner, hat gegenüber EU-Verbraucherminister David Byrne,
Bundesaußenminister Joschka Fischer und Bundeslandwirtschaftsministern Renate
Künast seine Besorgnis über die Ausbreitung der Vogelgrippe in Asien geäußert.
Die Viruserkrankung dürfe unter keinen Umständen unterschätzt werden, betonte
Sonnleitner in einem Schreiben. Es müsse unter allen Umständen verhindert
werden, dass sich dieses Virus im Europäischen Binnenmarkt und in Deutschland
ausbreite. Sonnleitner forderte EU-Kommission und Bundesregierung auf, jegliche
noch zugelassene Importe von landwirtschaftlichen Produkten einschließlich der
Verarbeitungsprodukte, insbesondere von Geflügelfleisch, auf ihre
Unbedenklichkeit überprüfen zu lassen. Auch wenn der Import eines Großteils von
Geflügelfleisch verboten sei, werde weiterhin der Import von über 70 Grad
erhitzten Geflügelfleischprodukten auf den europäischen und deutschen Markt
erlaubt.

Zudem regte Sonnleitner an, den Tourismus in diese Vorsichtsmaßnahmen mit
einzube-ziehen. Der DBV unterstütze nachdrücklich den Aufruf des
Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, mit dem
Reisende in die betroffenen asiatischen Länder aufgefordert werden, die
entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und den Kontakt zu
Geflügelfarmen und Vermarktungseinrichtungen zu unterlassen. Sonnleitner schlug
vor, vorsorglich auch darüber hinausgehende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum
Beispiel Hygieneschleusen beim Betreten und Verlassen der Flug-zeuge.

Kritisch äußerste sich Sonnleitner über die unter Tierschutzaspekten sehr
bedenklichen Bekämpfungsmethoden vor Ort, ungeachtet der notwendigen eiligen
Vorsorge einer Ein-schleppung der Vogelgrippe. Schließlich seien von Januar 2003
bis September 2003 aus Thailand als zweitgrößtem Drittlandsimporteur ca. 117.000
Tonnen Geflügelfleisch auf den europäischen und 58.000 Tonnen auf den deutschen
Markt importiert worden. Dies un-terstreiche erneut die Forderung des
Berufsstandes, für Importländer die gleichen Tier-schutz- und Hygienestandards
im Rahmen der WTO-Verhandlungen einzufordern, wie sie auch in der EU gelten.

Links zum Thema Geflügel,
Links zum Thema Verbände.

 


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