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@grar.de Aktuell - 02.02.2004

Naturland Bauern unterstützen gentechnikfreie Regionen


Gräfelfing (agrar.de) - Die Naturland Delegiertenversammlung, das oberste
Gremium von Naturland, ruft alle Naturland Bauern und Naturland Partner
auf, an den bundesweiten Aktionsbündnissen für gentechnikfreie Zonen
teilzunehmen oder neue Bündnisse zu gründen. Damit bestärkte die
Delegiertenversammlung eine Naturland Entscheidung vom November 2003.
Gentechnikfreie Regionen sind derzeit die einzige Chance, Landwirten und
Lebensmittelproduzenten die Möglichkeiten einer gentechnikfreien Produktion zu
gewährleisten und die Wahlfreiheit für die Verbraucher zu sichern. Die
Regionalbüros mit den Naturland Beratern unterstützen die Bauern vor Ort und
geben Informationen zur Gründung von gentechnikfreien Zonen.

Die Delegierten von Naturland repräsentieren insgesamt 36.000 Naturland Bauern
weltweit. Auf der Versammlung letzter Woche war die Agro-Gentechnik ein heiß
diskutiertes Thema. Die Öko-Bauern sehen ihre Existenz bedroht, sobald ein
großflächiger Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen möglich sein wird. 'Wir
müssen versuchen, auf breiter Basis das Thema in die Regionen und in die
Kommunalparlamente zu bringen', so Paul Knoblach, Delegierter und Naturland
Bauer aus Garstadt.

Kritik am Gesetz-Entwurf

Der Entwurf des Gentechnik-Gesetzes vom Verbraucherministerium vom Januar
versucht die Koexistenz von Öko-, konventionellem und GVO-Anbau zu regeln. Die
für die Bauern wichtigen Fragen zu Anbauregelungen oder Abstandsvorschriften
sind bisher nicht geklärt. Die dafür zuständigen Verordnungen müssen noch
verabschiedet werden. Das Verursacherprinzip wird im Gesetzentwurf zwar
festgeschrieben, die Beweislast liegt jedoch beim geschädigten Bauern. Ein
Haftungsfond der Gentechnik-Industrie, wie von den Öko-Anbauverbänden gefordert
ist bisher nicht aufgenommen worden.

Kein 'Krieg auf den Dörfern'

Die Ablehnung des Einsatzes von Gentechnik durch Bauern und Verarbeiter ist in
den Naturland Richtlinien verankert. Viele ungelöste Fragen, die die Öko-Bauern
verunsichern, stehen trotz Gesetzentwurf im Raum: Was passiert, wenn durch
GVO-Verunreinigungen der Naturland Bauer seine Ernte nicht mehr als Öko-Ware
vermarkten darf? Kann er den Verursacher ermitteln, gibt das geplante
Anbaukataster erschöpfend und aktuell Auskunft? Was geschieht, wenn mehrere
Bauern als Verursacher in Frage kommen? Wie sehen die Entschädigungen aus?

Großflächige gentechnikfreie Regionen verhindern diese Art von
nachbarschaftlichen Auseinandersetzungen, die Bauern können selbstbestimmt ihre
von den Verbrauchern gewünschte Form der Landwirtschaft betreiben.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.

 


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