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@grar.de Aktuell - 29.01.2004

Windkraft wuchs stärker als erwartet

Niedersachsen weiterhin führend - Ein Viertel aller Anlagen zwischen Ems und Elbe


Hannover (agrar.de) - Nach etwas gebremstem Start zu Anfang des vergangenen
Jahres hat der weitere Ausbau der Windenergie nach Angaben des Landvolks
Niedersachsen
auch 2003 wieder die Erwartungen übertroffen, auch wenn der
Zuwachs um 18,4 Prozent hinter dem Rekordergebnis aus 2002 zurück blieb. Wie der
Bundesverband Windenergie mitteilt, wurden im vergangenen Jahr 1.703 Anlagen neu
installiert. Die verfügbare Leistung zur Umsetzung der Windenergie in Strom
erhöhte sich damit um 2.644,53 Megawatt (MW), das waren 21,8 Prozent mehr als im
Jahr zuvor.

Insgesamt steht mittlerweile in 15.387 Anlagen eine installierte Leistung von
14.609 MW zur Verfügung. In einem durchschnittlichen Windjahr werden damit fast
sechs Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland gedeckt und dabei
jährlich 22,6 Millionen Tonnen (t) Kohlendioxid eingespart. Niedersachsen konnte
im Bundesvergleich seinen Spitzenplatz weiterhin behaupten. Fast ein Viertel der
gesamten in Deutschland installierten Leistung zur Windkraftnutzung befindet
sich zwischen Ems und Elbe.

Allein 3.982 Windräder von insgesamt 15.387 drehen sich derzeit in
Niedersachsen. Das ist gegenüber 2002 ein Zuwachs von 381 Anlagen und damit
stückzahlmäßig der größte Zuwachs im Bundesgebiet. Sie verfügen über eine
maximale Leistung von 3.921 Megawatt (MW). Davon wurden 603 MW im vergangenen
Jahr neu installiert, 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2002 war der
Zubau an neuen Anlagen mit 899 MW allerdings erheblich höher. In großer Zahl
wurden derartige Anlagen auch in Brandenburg errichtet, nämlich 339 neue
Windräder. Dort stehen aber erst 1.556 Anlagen. Auch in Schleswig-Holstein und
in Nordrhein-Westfalen wird die Windkraft mit 2.612 bzw. 2.125 Anlagen intensiv
genutzt. Dort fiel der Zubau mit 139 bzw. 279 Anlagen jedoch geringer aus. Wenig
verbreitet ist die Stromerzeugung aus Wind dagegen im Binnenland. So stehen im
großen Bayern gerade einmal 230 Windkraftanlagen, davon wurden nur 29 im
vergangenen Jahr neu errichtet.

Die Küstenländer haben durch den beständigeren Seewind entscheidende Vorteile
bei der Windkraftnutzung, immer effizientere Anlagen machen die regenerative
Energie aber auch im Binnenland zunehmend interessant. Gleichwohl dürfte die
Offshore-Nutzung vor der Küste für einen weiteren Schub bei den 'Nordlichtern'
sorgen. Bis dahin werden aber noch einige Jahre ins Land gehen. Dennoch ist die
Windkraftbranche zuversichtlich, auch in diesem Jahr wieder hohe Zuwachsraten zu
erreichen. Die Hersteller von Windkraftanlagen haben derzeit gut gefüllte
Auftragsbücher, weil sich viele Projekte durch Unsicherheiten vor der
Verabschiedung des Neue-Energien-Gesetzes verzögert haben und jetzt umgesetzt
werden sollen. Das Interesse an der Errichtung neuer Anlagen, aber auch am
Ersatz alter, kleiner durch neue, größere ist unvermindert groß. Auch etliche
Bauern haben sich durch die Windkraft ein zweites wirtschaftliches Standbein
zugelegt, sei es durch die Verpachtung der nötigen Flächen für die Anlagen oder
direkte Beteiligung.

Links zum Thema Energie,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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