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@grar.de Aktuell - 28.01.2004

Baden-Württemberg: Beschleunigter Strukturwandel

12 Prozent der Betriebe bewirtschaften über 50 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche


Stuttgart (agrar.de) - Aus der im Frühjahr 2003 bei allen landwirtschaftlichen
Betrieben durchgeführten Agrarstrukturerhebung, der ersten Großzählung seit der
Landwirtschaftszählung 1999, liegen dem Statistischen Landesamt jetzt
erste endgültige Ergebnisse für Baden-Württemberg vor.

Nach Feststellung des Landesamtes gab es im Jahr 2003 noch knapp 65.800
landwirtschaftliche Betriebe. Im Vergleich zu 1999 entspricht dies einem
Rückgang um 10.100 Betriebe bzw. 13,3 Prozent. Durchschnittlich gaben demnach in
diesem Zeitraum 2.500 Landwirte pro Jahr ihren Betrieb auf. Mit einem Minus von
3,5 Prozent erreichte die jährliche Abnahmerate der Betriebe den höchsten Wert
der letzten zwei Jahrzehnte. Das Tempo des Strukturwandels hat sich damit noch
einmal verschärft. Relativ unberührt von den strukturellen Veränderungen scheint
hingegen die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) des Landes zu bleiben. Im
Jahr 2003 wurden mit gut 1,45 Millionen Hektar (ha) etwa 20.400 ha LF (1,4
Prozent) weniger bewirtschaftet als im Vergleichsjahr 1999.

Ein weiteres Kennzeichen für den Strukturwandel in der Landwirtschaft ist die
Änderung der Betriebsgrößenstruktur. Seit Jahren ist eine Entwicklung hin zu
weniger, aber größeren Betrieben zu erkennen. Die durchschnittliche Größe eines
landwirtschaftlichen Betriebes im Südwesten stieg in den letzten vier Jahren
weiter an auf rund 22 ha LF (1999: 19,4 ha). Geprägt von den traditionell
kleinbetrieblichen Strukturen bewirtschaften allerdings nach wie vor gut 50
Prozent der Betriebe eine verhältnismäßig kleine landwirtschaftliche Nutzfläche
von unter 10 ha. Lediglich ein Anteil von 8,4 Prozent an der
landwirtschaftlichen Fläche des Landes entfällt auf Betriebe dieser
Größenordnung. Dem gegenüber wird über die Hälfte der 1,45 Mill. ha LF (51,2
Prozent) von den nur 8.400 Betrieben (12,8 Prozent) bewirtschaftet, die über
eine Flächenausstattung von 50 ha und mehr verfügen.

Als weiterer Indikator für die Strukturveränderungen in der Landwirtschaft dient
die sogenannte Wachstumsschwelle, ein auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche
bezogener Grenzwert, unterhalb dem die Zahl der Betriebe ab- und oberhalb dessen
die Zahl der Betriebe zunimmt. Sie verschiebt sich immer weiter nach oben. Im
Jahr 2003 verzeichneten nur noch die Betriebe in der Größenklasse mit 75 ha und
mehr LF einen Zuwachs. Im Gegensatz zu 1999 gingen damit erstmals die
Betriebszahlen auch bei Betrieben der Größenklasse von 50 bis 75 ha zurück.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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