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@grar.de Aktuell - 23.01.2004

BUND ruft Landwirte zum Gentechnik-Boykott auf


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) ruft zum Abschluss der Grünen Woche die deutschen Landwirte zur
Einrichtung großflächiger gentechnikfreier Zonen und Regionen auf. Mit
schriftlichen Selbstverpflichtungen zur gentechnikfreien und fairen
Nachbarschaft sollten sich jene Agrarbetriebe gegenseitig schützen, die ohne
Gentechnik produzieren wollten. Durch gentechnische Verunreinigungen drohe auch
dem Ökolandbau das Aus. Der BUND unterstützt die Vereinbarungen zur fairen
Nachbarschaft mit einem speziellen Internetangebot, Informationen und
Beratung. In Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg haben Bauern bereits die
Einrichtung gentechnikfreier Regionen von je rund 10.000 Hektar
landwirtschaftlicher Fläche vereinbart.

Doris Tropper, stellvertretende BUND-Vorsitzende: 'Das Qualitätsmerkmal
'gentechnikfrei' wird bald so wertvoll sein wie nie. Denn die Mehrheit der
Verbraucher will keine Gentechnik auf dem Teller. Auch große Handelsketten haben
sich gegen Gen-Food ausgesprochen. Wenn die Landwirte sich, die Verbraucher und
die Natur vor unkalkulierbaren Risiken schützen wollen, können sie jetzt die
Initiative ergreifen und der Gentechnik eine klare Absage erteilen. Das sichert
ihnen die Märkte der Zukunft.'

Der von Agrarministerin Künast kürzlich vorgelegte Entwurf für ein neues
Gentechnikgesetz sei keine ausreichende Grundlage, um die gentechnikfreie
Landwirtschaft zu sichern. Entscheidende Punkte wie die 'gute fachliche Praxis'
und das Monitoring des Anbaus blieben bislang ungeklärt. Informationen zu den
Standorten gentechnisch veränderter Felder seien weiter nur schwer zugänglich.
Jene Bauern, deren Felder und Ernten gentechnisch verunreinigt wurden, müssten
zudem selbst nachweisen, wer diese Schäden verursacht hat.

Doris Tropper: 'Künast muss das Gentechnikgesetz dringend nachbessern, weil es
in seiner jetzigen Form keinen ausreichenden Schutz vor gentechnischer
Verunreinigung bietet und dem Verursacherprinzip widerspricht. Geschädigte
Bauern dürfen nicht die Beweislast dafür aufgebrummt bekommen, wer ihre Felder
eigentlich verunreinigt hat. Bei der Haftung müssen die weltweit agierenden
Gentechnikkonzerne in die Verantwortung genommen werden.'

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