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@grar.de Aktuell - 21.01.2004

Weitere Konzentration in der deutschen Landwirtschaft


Wiesbaden (agrar.de) - Der Präsident des Statistischen Bundesamtes,
Johann Hahlen, hat heute in Berlin auf der Grünen Woche erste vorläufige
Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2003 vorgestellt.

Über 420.000 Landwirte gaben Auskunft über die Produktionsstrukturen
und -kapazitäten ihrer Betriebe sowie ihre wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnisse. Danach stellt sich die Situation der Landwirtschaft in Deutschland
wie folgt dar:

- Der Strukturwandel in der Landwirtschaft setzt sich unvermindert fort. Die
Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ging seit 1999 um knapp 11 Prozent von
472.000 auf 421.400 Betriebe zurück. Dabei stieg die durchschnittliche
Betriebsgröße von 36,3 auf 40,5 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche, obwohl
sich zugleich die der Landwirtschaft insgesamt zur Verfügung stehende
landwirtschaftlich genutzte Fläche um 95.500 ha (- 0,6 Prozent) auf rund 17
Mill. ha verringerte.

- Der Getreideanbau nimmt in der Fruchtfolge weiter zu, wobei Weizen mit einem
Anteil am Ackerland von 25 Prozent die wichtigste Getreideart bleibt. Spätfröste
beim Wintergetreide und Wassermangel im Erntejahr 2003 führten insbesondere bei
Getreide und Ölsaaten zu deutlichen Ertragseinbußen von durchschnittlich 14
Prozent bis 26 Prozent gegenüber 1999.

- Die Nutztierhaltung in der Landwirtschaft ist weiter rückläufig. So ging die
Zahl der viehhaltenden Betriebe um 15 Prozent zurück, eine höhere Quote als bei
den landwirtschaftlichen Betrieben insgesamt (- 11 Prozent). Vor allem Betriebe
mit kleineren Milchvieh-, Schweine- und Geflügelbeständen gaben die Produktion
auf.

- Gleichzeitig setzt sich der Konzentrationsprozess bei den Tierbeständen weiter
fort, da mit dem Rückgang der Betriebe nicht im gleichen Maße die Viehbestände
sinken. Während bei Rindern und Schafen 9 Prozent bzw. 3 Prozent weniger Tiere
gezählt wurden, nahmen die Schweinebestände leicht zu (+ 2 Prozent). Vor allem
bei Mastschweinen steht inzwischen fast ein Viertel der Tiere in Beständen mit
1.000 Tieren und mehr.

Der Anteil der Betriebe mit ökologischem Landbau hat zugenommen:

- Von 1999 bis 2003 stieg die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in
Deutschland von 9.572 auf inzwischen über 13.700 Betriebe (+ 43 Prozent). Damit
bewirtschafteten die 'Öko-Betriebe' im Jahr 2003 eine landwirtschaftlich
genutzte Fläche von 729.700 Hektar, das sind 49 Prozent mehr als 1999. 2003
betrug der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen mehr als 4 Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Fläche insgesamt.

- Die durchschnittliche Betriebsgröße stieg im Vergleich zu 1999 geringfügig um
zwei Hektar auf 53,2 ha und lag damit deutlich über dem Durchschnitt der
Landwirtschaftsbetriebe insgesamt (40,5 ha).

- Im ökologischen Landbau hielten im Jahr 2003 mehr als 11.000 Betriebe
landwirtschaftliche Nutztiere. Die Zahl der viehhaltenden Ökobetriebe ist somit
von 1999 zu 2003 um knapp 50 Prozent gestiegen. Damit verbunden ist eine Zunahme
der Tierzahlen um 43 Prozent bei Rindern und 28 Prozent bei Schweinen. Die
Rinderhaltung bleibt der bedeutendste Produktionszweig der ökologischen
Tierhaltung, auch wenn die durchschnittlichen Rinderbestände dieser Betriebe,
inklusive Milchvieh, zurückgehen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


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