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@grar.de Aktuell - 20.01.2004

Milchbauern-Aktion für einen fairen Milchpreis


Berlin (agrar.de) - Milchbauern haben heute Nachmittag auf der Berliner Grünen
Woche mit Milchkannen und Kuhglocken in der Halle des Bundesministeriums für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kräftig Rabatz gemacht.
Zeitgleich fanden im niederländischen Den Haag, an verschiedenen Orten in
Frankreich und in anderen europäischen Ländern Aktionen von Milchbauern statt.

Ihr gemeinsames Ziel ist eine 'bessere europäische Milchmarktpolitik'. Die
Reform der EU-Agrarpolitik, die im letzten Sommer beschlossen wurde, kritisieren
sie, weil mit ihr die Milchquote, die die europäische Milcherzeugung begrenzt,
noch ausgeweitet wurde, statt sie einzuschränken. 'Die Überproduktion, die die
Hauptursache für den enormen Preisdruck am Milchmarkt ist, wird durch diese
Reform sogar noch verschlimmert. Dabei haben wir schon heute einen Milchpreis,
der unter unseren Kosten liegt. Das heißt, unsere Arbeit wird nicht mehr
bezahlt. Wir schreiben rote Zahlen', formuliert Romuald Schaber, Vorsitzender
des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter die Kritik.

Die Milchbauern fordern von den europäischen Agrarpolitikern, so auch von
Ministerin Künast, sich für eine Reduzierung der Menge einzusetzen. Heute wird
in der EU etwa 15 Prozent mehr Milch erzeugt, also ohne staatliche Stützung
abgesetzt werden kann. 'Wir Milchbauern wollen diese Überschüsse abbauen, denn
sie schaden uns selbst', zeigt Arno Blum vom Deutschen Bauernbund (DBB
das Anliegen auf. 'Eine Reduzierung der Milchproduktion ist unerlässlich', heißt
es in der europaweiten Deklaration der Milchbauern, die in Berlin an
Staatssekretär Alexander Müller übergeben worden ist.

'Wenn Milchbauern schon die Reduktion der Milchmenge wollen, sollte die Politik
diesen Ansatz unterstützen. Möglichkeiten dazu hat die Politik, sowohl auf
europäischer als auch auf nationaler Ebene. Es würde schon helfen, die von der
Politik vorgegebene Quote um ein bis zwei Prozent solange einzuschränken, bis
der Markt sich wieder einigermaßen im Gleichgewicht befindet', appelliert Ulrich
Jasper von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) an
die Politik. Die Aktionen in anderen wichtigen Milcherzeuger-Ländern der EU wie
den Niederlanden und Frankreich zeige, dass die Milchbauern grenzüberschreitend
an einem Strang ziehen, so Jasper. 'Diese Chance sollte genutzt werden.'

Links zum Thema Verbände.

 


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