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@grar.de Aktuell - 15.01.2004

Für die Schweinemäster in der EU bleiben die Aussichten trübe

Schweinebestand seit 1995 deutlich gewachsen - Desolate Preissitutation


Hannover (agrar.de) - Die Schweinehalter in der EU halten mal mehr, mal weniger
Borstenviecher. Insgesamt ist der europäische Schweinebestand seit Mitte der
neunziger Jahre jedoch deutlich gewachsen, zitiert der
Landvolk-Pressedienst Daten des Statistischen Amtes der Europäischen
Gemeinschaften (Eurostat).

Nach einem Produktionshoch Anfang der neunziger Jahre stockten die Landwirte
ihre Schweineherden bis 1995 auf ein Tief von 116,1 Millionen Tieren ab. Danach
stiegen die Bestandszahlen langsam an, im Dezember 1997 wurden 118,95 Millionen
Schweine in der EU gezählt. Einen bisherigen Höchststand erreichten die Bestände
1998 mit 125,4 Millionen Tieren, das waren 5,4 Prozent mehr als 1997. In den
beiden folgenden Jahren reduzierten die Landwirte wieder die Zahl ihrer Tiere,
machten mit 124,35 Millionen beziehungsweise 121,88 Millionen Schweinen dabei
aber die vorherige Aufstockung nur teilweise rückgängig. Zum Dezember 2001 und
2002 registrierten die Statistiker mit 122,19 Millionen und 121,99 Millionen
keine nennenswerten Veränderungen mehr, die Zahlen für 2003 liegen noch nicht
vor.

Führender Schweineproduzent in der EU blieb Deutschland, wo in 2002 mit 26,25
Millionen Tieren rund 20 Prozent des europäischen Schweinebestandes gehalten
wurden. In 2003 stockten die Landwirte sogar noch einmal auf und hielten
schätzungsweise 26,5 Millionen Tiere. Ein kontinuierliches und rasantes Wachstum
registrierten die Statistiker für den zweitgrößten Schweineproduzenten der EU,
für Spanien. Hier werden mit 23,52 Millionen Tieren mittlerweile rund 19 Prozent
aller EU-Schweine gehalten. Auch die dänischen Schweinemäster haben Boden gut
gemacht. Sie hielten Ende 2002 rund 12,88 Millionen Schweine und haben damit die
Niederlande seit 2001 in der Produktionsstatistik überholt. Der ehemals
drittgrößte Schweineproduzent in der EU hatte in 2002 mit 11,15 Millionen Tieren
nur noch einen Produktionsanteil von 9,1 Prozent.

Aufgrund der großen Schweinebestände betrachten viele Schweinemäster ihre
Marktaussichten bereits seit Monaten trübe. Denn auch in 2003 wurde der
europäische Schweinemarkt nicht entlastet. Die deutschen Schweinemäster konnten
für ihre Tiere meistens nur weniger als 1,30 Euro/kg Schlachtgewicht (SG)
erzielen und damit ihre Kosten nicht mehr decken. Sie erzielten zum Jahresende
sogar nur 1,08 Euro/kg und mussten damit bereits zum zweiten Mal in Folge rote
Zahlen schreiben. Und auch die mittel- und langfristigen Aussichten für 2004
sind nicht vielversprechend, auch wenn die Schweinepreise mit einer leichten
Erholung auf 1,16 Euro/kg SG ins neue Jahr starteten.

Links zum Thema Schweine,
Links zum Thema Verbände.

 


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