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@grar.de Aktuell - 14.01.2004

DBV: foodwatch-Studie weder für Bauern noch für Verbraucher hilfreich

QS hat als vorrangiges Ziel Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelherstellung


Berlin (agrar.de) - Zur heutigen Pressekonferenz von foodwatch auf der Grünen
Woche in Berlin stellt der Deutsche Bauernverband (DBV) fest:

'Unter dem Studien-Titel: 'Auf der Suche nach der versprochenen Qualität' setzt
sich foodwatch kritisch mit dem QS-System auseinander. Das ist ihr gutes Recht.
Nicht akzeptabel ist jedoch, die Analyse völlig an der Zielsetzung von QS vorbei
zu betreiben. Erstmals haben sich Tausende von großen und kleinen Unternehmen in
der gesamten Produktionskette für Nahrungsmittel auf ein gemeinsam getragenes
System der Rückverfolgbarkeit und Dokumentation verständigt.

Anders als bei einem großen Automobilkonzern sind bei Lebensmitteln viele
selbständige Unternehmen für die Nahrungsmittel verantwortlich von der
Futtermittel- und Düngemittelproduktion über die von Bauern getragene
Landwirtschaft, die Unternehmen der Vieh- und Fleischwirtschaft, der Molkerei-
und Mühlenwirtschaft bis hin zum Endverkauf im Lebensmitteleinzelhandel. Diese
Verantwortungskette muss sich jetzt finden und kommt über QS erstmals mit gutem
Erfolg voran. Konventionelle wie Ökoproduktion haben stufen- und
unternehmensübergreifend Rückverfolgbarkeitssysteme aufzubauen, die unter
anderem auch schnelle Reaktionen auf Fehlverhalten erlauben. Gerade kleine und
mittlere Unternehmen tun sich im Zusammenspiel dabei sehr viel schwerer als
Großkonzerne.

Dies weiß foodwatch, ermutigt aber den erstmals erfolgreichen
stufenübergreifenden Ansatz von QS nicht, sondern kritisiert
Nebensächlichkeiten. Gerade die jetzt aufgefallenen unterlassenen BSE-Tests sind
zum Beispiel Beweis für die Funktionsfähigkeit der zentralen Datenbank bei
Rindern, die in der Rückverfolgbarkeit bei QS eine zentrale Rolle spielt. Seit
2003 können erstmals einzeltierbezogene Bewegungsmeldungen der Tiere mit den
BSE-Tests an den Schlachthöfen abgeglichen werden. Wenige hundert Tiere unter
ca. 3. Millionen zielgerichtet herauszufinden, sind ein Erfolg - und die
Abstrafung der Gesetzesbücher auch.

QS ist kein Gütesiegel, das wird von den QS-Verantwortlichen auch nicht
behauptet. QS ist und bleibt ein Prüfzeichen für Sicherheit - übrigens der
Grundlage für jegliche Qualität. Diese begegnet uns in Deutschland in vielen
Marktsegmenten, von der Direkt- und Regionalvermarktung bis hin zu Fast- und
Slow-Food. Für alle eine Sicherheitsbasis zu schaffen, das wird QS auch
weiterhin mit den Bauern und allen anderen in der Kette anstreben.'

Links zum Thema Verbände.

 


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