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@grar.de Aktuell - 08.01.2004

Niedersachsen: Roggenanbau legte kräftig zu

Trendberechnung zur Anbauflächenentwicklung: Mehr Wintergetreide


Hannover (agrar.de) - Gute Preise nach der knappen Ernte des vergangenen Jahres
haben den Roggen offenbar wieder attraktiver gemacht. Nach dem Schock in der
Ernte 2002 mit schlechten Qualitäten und noch schlechteren Erzeugererlösen war
die Anbaufläche nach Angaben des Landvolks Niedersachsen für die Ernte
2003 um 20 Prozent eingeschränkt worden.

Jüngsten Trendberechnungen des niedersächsischen Landesamtes für Statistik
zufolge hat der Roggenanbau bei der Aussaat im vergangenen Herbst aber mit einem
Plus von ungefähr 14 Prozent auf voraussichtlich knapp 12.000 Hektar (ha) wieder
Boden gut gemacht. Vor allem auf den leichteren Sandböden in Geest und Heide hat
der Roggen seinen Platz und ist dort nicht so einfach zu ersetzen, wie diese
robuste Getreideart gerade im strengen Winter 2002/03 wieder bewiesen hat. Aber
auch Weizen, Gerste, Triticale und Raps haben erneut bei der Anbaufläche
zugelegt.

Bereits seit Jahren verlagert sich der Anbau immer mehr auf die ertragsstärkeren
Wintersaaten und in erster Linie Weizen, während die Fläche für Sommergetreide
wegen der geringeren Erträge weiter eingeschränkt wird.

Nach wie vor die Nummer eins auf Niedersachsens Äckern ist der Weizen. Die
Vorausschätzungen der Statistiker gehen von einer Aussaatfläche im Herbst von
427.000 ha aus, das ist gegenüber knapp 400.000 ha im Jahr zuvor ein Plus von
über sieben Prozent. Bei der Herbstaussaat 2002 war die Weizenfläche allerdings
um 1,1 Prozent eingeschränkt worden, weil unter schwierigen
Witterungsbedingungen und anhaltender Nässe nicht alle vorgesehenen Äcker mit
Weizen bestellt werden konnten. Damit nimmt der Winterweizen in Niedersachsen
ebensoviel Fläche ein wie alle übrigen Wintergetreidearten zusammen. Weit
dahinter mit nur knapp halb soviel Fläche liegt die Wintergerste, die im Herbst
nach ersten Berechnungen auf knapp 200.000 ha ausgesät worden ist. Das sind 1,6
Prozent weniger als im Jahr zuvor. Im Herbst 2002 war Wintergerste auf 202.700
ha gewachsen. Als einzige Getreideart hatte die Wintergerste damals 5,1 Prozent
Anbaufläche hinzu gewonnen. Ausgedehnt wurde im vergangenen Herbst der Anbau von
Triticale, und zwar um 3,6 Prozent von 100.000 ha auf 103.500 ha. Im Jahr zuvor
war Triticale mit einem Minus von 6,6 Prozent bei der Anbaufläche jedoch neben
Roggen der Verlierer bei der Herbstaussaat.

Den deutlichsten Flächenzuwachs haben die Statistiker beim Winterraps ermittelt.
Sein Anbau wurde den Schätzungen zufolge um immerhin 12,5 Prozent von 87.600 ha
auf 98.600 ha ausgedehnt. Die knappe Versorgung des Weltmarktes mit Ölsaaten
macht den Raps derzeit recht lukrativ. Mit der Flächenausdehnung haben die
Bauern den guten Marktaussichten Rechnung getragen. Die gesamte Fläche bei der
Herbstaussaat ist damit um fast 50.000 ha auf knapp 950.000 ha gestiegen. Für
Sommergetreide, Mais, Rüben und Kartoffeln stände damit weniger Fläche zur
Verfügung. Allerdings soll die Stilllegungsverpflichtung der Bauern in diesem
Jahr von zehn auf fünf Prozent der Fläche reduziert werden, ein Teil der Flächen
dürfte dann zusätzlich mit Sommerungen bestellt werden.

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