Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 08.01.2004

Niedersachsens Landwirte kämpfen mit schrumpfenden Gewinnen

Einbruch um 38 Prozent in 2002/03 - Alle Betriebsformen betroffen


Hannover (agrar.de) - Betrübter Blick ins Portemonnaie: Seit Anfang des neuen
Jahrtausends müssen sich Niedersachsens Landwirte mit zurückgehenden Gewinnen
arrangieren. Allein im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2002/03 (1.7. bis 30.6.)
sanken die Gewinne der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem
Jahr zuvor um 38 Prozent, zitiert der Landvolk-Pressedienst
Berechnungen der beiden niedersächsischen Landwirtschaftskammern Hannover und
Weser-Ems. Diese werten im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums
jährlich 1.414 Buchführungsabschlüsse des sogenannten Testbetriebsnetzes aus.

Demnach erzielten die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Niedersachsen
im Wirtschaftsjahr 2002/03 einen durchschnittlichen Gewinn von 22.490 Euro, im
Jahr zuvor betrug der Gewinn noch 36.033 Euro im Schnitt. Und im Wirtschaftsjahr
200/01 hatten die Haupterwerbsbetriebe durchschnittlich sogar noch 40.554 Euro
erzielen können. Diese Zahlen stimmen umso bedenklicher, da die
landwirtschaftlichen Unternehmer aus dieser Summe noch private Steuern,
Versicherungen, Neuinvestitionen sowie ihren Lebensunterhalt und
Altenteilleistungen bestreiten müssen.

Die Auswertung der Buchführungsergebnisse weist für die Hälfte aller
Haupterwerbsbetriebe sogar überhaupt keinen Gewinn aus. Dabei wurde keine
Betriebsform von der negativen Entwicklung verschont. Als Hauptursache für das
schlechte Ergebnis bezeichnen die Exper-ten der Landwirtschaftskammer den
Regensommer 2002, in dem 12,7 Prozent weniger Getreide bei zwölf Prozent
niedrigeren Preisen geerntet wurden. Etwas glimpflicher zeigt sich die Situation
bei Zuckerrüben und Kartoffeln, deren Ertrag im Schnitt um 4,4 Prozent sanken,
während der Erlös um zwölf Prozent auf 7,45 Euro/ Dezitonne schrumpfte. Als
eigentliche Verlierer gelten jedoch die Milcherzeuger, die aufgrund der
gesunkenen Milchauszahlungspreise im vergangenen Wirtschaftsjahr 200 Millionen
Euro geringere Verkaufserlöse erzielt haben. Ebenso schmerzliche Erfahrungen
machten die Veredlungsbetriebe: Während die Erlöse für Mastschweine um 13
Prozent gesunken sind, gingen die Ferkelpreise um 19,3 Prozent zurück. Einzig
die Erlöse für männliche Rinder sind leicht um 5,1 Prozent gestiegen. Diese
Zahlen führen Fachleute als Grund dafür an, dass die Investitionstätigkeit der
Bauern in Niedersachsen fast zum Erliegen gekommen ist, die Nettoinvestitionen
je Betrieb sanken von 5.400 Euro in 2001/02 auf 1.700 Euro im abgelaufenen
Wirtschaftsjahr.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de