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@grar.de Aktuell - 02.01.2004

Raiffeisen-Bilanz 2003: Ungünstige Rahmenbedingungen führen zu leichtem Umsatzrückgang in der Warenwirtschaft


Bonn (agrar.de) - Die Geschäftsentwicklung 2003 in der genossenschaftlichen
Warenwirtschaft war trotz der äußerst ungünstigen Witterungsbedingungen mit
teilweise katastrophalen Ernteergebnissen insgesamt noch befriedigend. Die
wertmäßigen Umsätze des Vorjahres in Höhe von 16,8 Mrd. Euro werden
voraussichtlich um nur knapp 2 Prozent verfehlt, so der Deutsche
Raiffeisenverband (DRV).

Das Bezugsgeschäft war durch deutliche Umsatzrückgänge bei Pflanzenschutzmitteln
geprägt. Die trockene Frühjahrswitterung führte zu einer geringeren Nachfrage
nach Fungiziden und Herbiziden. Auf Vorjahresniveau bewegen sich die Umsätze bei
Düngemitteln und Saatgut. Insbesondere die Unklarheiten bei der Neuausrichtung
der europäischen und nationalen Agrarpolitik haben die Verunsicherung in der
Land- und Agrarwirtschaft noch verstärkt. Die Agrartechnik-Sparte leidet unter
dem Investitionsstau.

Konjunkturelle Einflüsse sowie nationale und internationale Marktparameter
bestimmen die Diversifikationssparten, zu denen u.a. der Mineralöl- und
Brennstoff-Handel zählt. Der Irak-Konflikt und andere Krisenherde trieben die
Rohölnotierungen nach oben. Das führte hierzulande zu wertmäßigen
Umsatzsteigerungen in der Energiesparte. Im Tankstellenbereich konnten aufgrund
des anhaltenden Preiskampfs keine ausreichenden Margen im Kraftstoffabsatz
erwirtschaftet werden. Auch die Lage im Baugewerbe ist weiterhin angespannt.
Erst ein nachhaltiger Konjunkturaufschwung bringt auch den Raiffeisen-Baustoff-
und Fachhändlern eine Trendwende.

Der europäische Getreidemarkt wird derzeit von einer engen Versorgungsbilanz und
einem außergewöhnlich hohen Preisniveau geprägt. Der DRV begrüßt deshalb die
Entscheidung des EU-Agrarrates, die obligatorische Stilllegungsrate von 10
Prozent auf 5 Prozent zu senken. Nach der mit 39,5 Mio. t niedrigen
Getreideernte im Berichtsjahr, hoffen die Warengenossenschaften 2004 auf
'normale' Ernteerträge in Höhe von ca. 45 Mio. t.

Die Mischfutterproduktion entwickelte sich regional sehr unterschiedlich. Der
DRV rechnet im kommenden Jahr nicht mit steigenden Umsätzen. Neben dem Ausbau
von Qualitätssicherungs- und Rückverfolgbarkeits-Systemen haben sich die
Unternehmen auf weitere Auflagen und zahlreiche rechtliche Änderungen, z. B.
Gentechnik- und Hygiene-Verordnungen sowie Verschneidungsverbot, einzustellen.

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