Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 22.12.2003

Österreich: Getreide kämpfte mit der Hitze - minus 10 Prozent

40 Prozent weniger Raps; hohe Zugewinne bei Sonnenblumen und Sojabohnen


Wien (agrar.de) - Nach Auswertungen der Statistik Austria konnte bei
Feldfrüchten im Jahr 2003 eine zweigeteilte Ertragssituation in Österreich
festgestellt werden. Während die Feldfruchtkulturen in den Trockengebieten Süd-
und Ostösterreichs teilweise erhebliche Ausfälle wegen Hitze und Wasserknappheit
zu beklagen hatten, konnte die Ernte im übrigen Bundesgebiet durchaus zufrieden
stellen.

Demnach wurde für die heurige Getreideernte (inkl. Körnermais) ein Minus von 10
Prozent auf 4 Mio. Tonnen errechnet - ein Wert der zuletzt im Jahr 1995 erreicht
wurde.

Davon entfielen 36 Prozent oder 1,5 Mio. Tonnen (-13 Prozent) auf Körnermais, wo
die hohen Ertragsverluste der niederösterreichischen und steirischen
Trockengebiete durch das zufrieden stellende Ertragsniveau der
oberösterreichischen Kulturen (41.900 Hektar) zumindest teilweise abgefangen
werden konnten.

An Weizen wurden 1,2 Mio. Tonnen (-17 Prozent) und an Roggen 132.800 Tonnen (-22
Prozent) eingebracht. Hier waren neben Ertragsdefiziten auch die verkleinerten
Anbauflächen (Weizen: -6 Prozent; Roggen:-15 Prozent) für die Ernterückgänge
verantwortlich.

Bei Gerste hingegen wurde durch die Flächenausweitung von insgesamt 6 Prozent
auf 212.300 Hektar ein zweiprozentiges Ernteplus auf 882.300 Tonnen erzielt.
Allerdings beschränkte sich die Flächenexpansion auf die Sommerkulturen, deren
Anbau um 12 Prozent auf 138.700 Hektar ausgeweitet wurde und infolgedessen eine
Erntemenge von 540.700 Tonnen (+10 Prozent) erreichte, wohingegen bei
Wintergerste aufgrund von Flächen- und Ertragsrückgängen mit 341.600 Tonnen die
Produktion des Vorjahres um 7 Prozent unterschritten wurde.

Hafer zeigte sich von der Hitze unbeeindruckt und lieferte auf erweiterten
Flächen (+7 Prozent) um 3 Prozent höhere Erträge, was sich in einer Ernte von
128.500 Tonnen (+10 Prozent) niederschlug.

Bei Triticale kam es ebenfalls zu einer Flächenvergrößerung (+8 Prozent), die
Produktion von 168.600 Tonnen blieb aber aufgrund von Mindererträgen um 2
Prozent hinter der des Jahres 2002 zurück.

Ölfrüchte zeigten ein sehr uneinheitliches Bild. Während bei Winterraps neben
zum Teil massiven Dürreausfällen die Anbaufläche um rund ein Fünftel reduziert
wurde, sodass Ernteeinbußen von 40 Prozent auf 76.900 Tonnen resultierten,
profitierten die übrigen Ölfrüchte bei vergleichsweise guter Ertragslage vor
allem von Flächenzugewinnen: Sonnenblumen: 71.000 Tonnen (+21 Prozent),
Sojabohnen: 39.500 Tonnen (+12 Prozent), Ölkürbis: 9.800 Tonnen (+13 Prozent)
und Mohn: 1.300 Tonnen (-2 Prozent).

Hackfrüchte schnitten heuer durchwegs negativ ab. So wurden bei Kartoffeln mit
560.300 Tonnen Einbußen von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, und
auch bei Zuckerrüben wird, nach aktuellen Schätzungen, mit einem Ernteergebnis
von nur 2,5 Mio. Tonnen (-17 Prozent) gerechnet.

Am Grünfuttersektor gab es 2003 ebenfalls Rückgänge zu vermelden. In den
extremen Trockengebieten traten sogar Probleme bei der laufenden
Grünfutterversorgung des Viehbestandes auf. Demnach standen heuer insgesamt nur
4,7 Mio. Tonnen (-17 Prozent) an Heu von Dauerwiesen zur Verfügung. Auch bei
Kleeheu war die Ernte trotz Flächenausweitungen (+4 Prozent) mit 417.600 Tonnen
(-24 Prozent) deutlich rückläufig.

Bei Silo- und Grünmais hielten sich die Verluste aufgrund großer Anbauflächen im
witterungsbegünstigten Oberösterreich bei einer Produktionsmenge von 3 Mio.
Tonnen mit minus 8 Prozent in Grenzen und an Corn-Cob-Mix wurden 255.700 Tonnen
(-12 Prozent) eingebracht.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de