Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 18.12.2003

Energie aus Biogas droht herber Rückschlag


Freising (agrar.de) - 'Die Kabinettsvorlage zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz
(EEG) setzt die Zukunft der deutschen Biogasbranche aufs Spiel' kommentiert
Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverband Biogas den vorgelegten
Regierungsentwurf zur Novelle des EEG. Der Entwurf sieht deutliche
Verschlechterungen zum derzeit geltenden Erneuerbare Energiengesetz vor.

'280.000 Arbeitsplätze könnten in der Biogasbranche gesichert und neu geschaffen
werden. Außerdem kann Biogas im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien rund
um die Uhr Grundlaststrom erzeugen. Warum wir trotzdem von der Bundesregierung
deutlich schlechter als z.B. die Photovoltaikbranche behandelt werden sollen,
ist uns ein Rätsel' ergänzt Pellmeyer. Aufgrund dieser aktuellen Entwicklungen
werden den Unternehmen der Biogasbranche nach Angaben des Verbandes Banken
mittlerweile Kredite verwehrt. Der bisher weltweit führenden deutschen
Biogasbranche drohe bei Umsetzung der Kabinettsvorlage ein herber Rückschlag.

Biogas wird aus Gülle, Festmist, Abfällen der Lebensmittelindustrie und
nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Gras und Mais gewonnen. Seine Produktion und
Umsetzung zu Strom und Wärme ist CO2-neutral und trägt somit nicht zum
Treibhauseffekt bei. Das nach der Energieproduktion entstehende organische
Material ersetzt energie-intensiven und umweltschädigenden Mineraldünger in der
Landwirtschaft.

In dem heute von der Bundesregierung vorgestellten Entwurf zur Novellierung des
EEG sind entgegen der am 5.11.03 von Bundesumweltminister Jürgen Trittin
gemachten Ankündigungen eindeutige Verschlechterungen für die Biogasnutzung
vorgesehen. So soll die Laufzeit der Vergütung von 20 auf 15 Jahre verkürzt
werden. Demgegenüber erhalten Solar- und Windkraft weiterhin eine auf 20 Jahre
garantierte Vergütung. Die Vergütung von Neuanlagen soll in jedem Jahr um zwei
statt wie bisher um ein Prozent gesenkt werden. 'Wie die Biogasbranche die
Preise für ihre Anlagen in den nächsten 10 Jahren um ca. 35 Prozent senken soll,
müsste uns die Bundesregierung einmal erklären. Andere Industrieanlagen werden
allein schon inflationsbedingt jährlich um ca. zwei Prozent teurer. Durch
hocheffiziente Prozesssteuerung, Ausweitung der Serienproduktion von
Biogasanlagen und optimierte Anbauverfahren für nachwachsende Rohstoffe wird
Energie aus Biogas im Gegensatz zu Energie aus Öl, Gas und Kohle billiger
werden. Doch die Politik sollte das realistisch machbare im Auge behalten.'

Zudem deckt der in der aktuellen Kabinettsvorlage als 'Bonus' bezeichnete
Zuschlag von 2,5 Cent für die Nutzung von Energiepflanzen in Biogasanlagen nicht
einmal die Produktionskosten der Energiepflanzen - ganz abgesehen von der
Logistik und Verarbeitungstechnik dafür. Pellmeyer: 'Mehrere Gutachten haben die
notwendige Vergütung eindeutig belegt. Landwirte müssen Energiepflanzen
zumindest kostendeckend anbauen. Hierfür ist ein Ausgleich in Höhe eines
Zuschlages von sechs Cent zwingend notwendig.'

Links zum Thema Biogas,
Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de