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@grar.de Aktuell - 12.12.2003

EU-Kommission genehmigt Übernahme von Valtra durch AGCO


Brüssel (agrar.de) - Die Europäische Kommission hat den Erwerb des
finnischen Traktorenherstellers Valtra Inc. von der Kone Corporation
durch den US-amerikanischen Traktoren- und Landmaschinenhersteller AGCO
Corporation
genehmigt. Die Übernahme wird den Marktanteil von AGCO in Europa
deutlich erhöhen, doch sorgen unter anderem die Unternehmen Case New Holland und
John Deere nach wie vor für Wettbewerb.

Das Angebot von AGCO umfasst ein breites Spektrum an landwirtschaftlichen
Maschinen und den dazu gehörigen Ersatzteilen, darunter Traktoren, Mähdrescher,
Heumaschinen, Sprühgeräte, Futtererntemaschinen und Bodenbearbeitungsgeräte.
AGCO verfügt in Europa über zwei Traktorenwerke: eines in Beauvais (Frankreich)
und eines in Marktoberdorf (Deutschland). Die von AGCO im Europäischen
Wirtschaftsraum vertriebenen Marken sind Massey Ferguson und Fendt.

Auch Valtra stellt in Suolahti (Finnland) Traktoren für den europäische Markt
her, die es unter eigenem Namen vertreibt. Zu Valtra gehört auch die Sisu Diesel
Inc., die Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge, darunter auch für Traktoren,
herstellt.

Die Transaktion führt in fast allen Ländern des EWR zu Überschneidungen bei den
herkömmlichen Traktoren im Gegensatz zu den Spezialtraktoren für den Obst- und
Weinanbau, Schmalspurschleppern und sonstigen Spezialtraktoren. Die Kommission
untersuchte die Auswirkungen der Übernahme vor allem auf dem finnischen, dem
schwedischen und dem norwegischen Markt, wo der gemeinsame Marktanteil an die 40
Prozent und mehr beträgt.

Die Kommission vertrat die Ansicht, dass AGCO in Finnland, dem Heimatmarkt von
Valtra, kaum die Preise ohne Rücksicht auf die Wettbewerber erhöhen dürfte, da
die Traktoren von Case New Holland, John Deere, Same-Deutz-Fahr und
Landini/McCormick die AGCO-Produkte ersetzen können und die Kunden dann zur
Konkurrenz überlaufen würden. Die Kommission untersuchte auch den Vertriebsmarkt
und stellte dabei fest, dass Valtra über sein eigenes Vertriebsnetz verfügt und
eine Abschottung der Wettbewerber relativ unwahrscheinlich ist. Diese Auffassung
deckt sich mit den Aussagen von Wettbewerbern und Kunden.

Dieselben Schlussfolgerungen gelten auch für Schweden und Norwegen, wo die
Wettbewerber Case New Holland und John Deere über eine starke Stellung auf dem
Markt verfügen.

Im übrigen EWR besteht kein Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken, da der
gemeinsame Marktanteil von Valtra/AGCO nicht so hoch ist und andere starke
Wettbewerber auf dem Markt vertreten sind (Same-Deutz-Fahr und Landini/McCormick
neben Case New Holland und John Deere).

Links zum Thema Landtechnik.

 


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