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@grar.de Aktuell - 12.12.2003

SPD: Chancen für unsere Wälder konsequent verbessern


Berlin (agrar.de) - Zum jüngsten Waldzustandsbericht der Bundesregierung erklärt
die Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin für den Bereich Forsten und
Waldwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion, Gabriele Hiller-Ohm:

'Der Zustand der Wälder hat sich durch die extremen Witterungsbedingungen des
letzten Jahres deutlich verschlechtert. Besonders betroffen sind Laubbäume und
hier die Eichen. Über 20 Prozent der Bäume in unseren Wäldern weisen deutliche
Nadel- und Blattverluste auf. Nur noch ein knappes Drittel sind ohne sichtbare
Schäden. Schon heute muss befürchtet werden, dass sich der Zustand des Patienten
Wald auch im kommenden Jahr nicht verbessern wird. Die Witterungsverhältnisse
können zu einer massiven Vermehrung der für die Wälder überaus gefährlichen
Borkenkäfer und damit zu weiteren Schäden führen.

Interessant sind die regionalen Unterschiede, die im Waldzustandsbericht
deutlich werden. So haben die Wälder in Schleswig-Holstein die Stresssituation
bedingt durch Trockenheit, Sturm, Hitze und Schädlingsbefall deutlich besser
überstanden als Forsten in anderen Regionen. 46 Prozent der Bäume weisen keine
Schäden auf. Das ist eine Verbesserung um zwei Prozent zum Vorjahr. In
Schleswig-Holstein setzt man seit langem auf eine konsequente naturnahe
Waldwirtschaft. Die Ursachen der unterschiedlichen regionalen
Schadensentwicklung müssen sehr genau analysiert und ausgewertet werden, da sie
überlebenswichtige Handlungskonzepte für stärker geschädigte Waldbestände
liefern können.

Nicht nur extremes Wetter, sondern vor allem auch die Luftschadstoffe tragen zur
Schädigung der Wälder bei. Die von uns eingeleiteten Maßnahmen zur
Luftreinhaltung und zum Klimaschutz müssen deshalb ohne Abstriche fortgesetzt
werden. In den letzten Jahren konnten deutliche Erfolge zum Beispiel bei der
Senkung von Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Schwefel- und Stickstoffoxiden erzielt
werden. Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft sind hingegen immer noch zu
hoch und tragen maßgeblich zur Versauerung der Waldböden und einer Gefährdung
unseres Trinkwassers bei. Deshalb müssen hier noch stärkere Anstrengungen
unternommen werden.

Die Waldschäden führen zu einer weiteren Schwächung der deutschen Forst- und
Holzwirtschaft, die durch Billigholzimporte - oft aus Raubbau - bereits
erhebliche Einbußen hinnehmen musste. Es ist deshalb unverzichtbar, den Absatz
von deutschem Holz zu stärken. Die von der rot-grünen Bundesregierung ins Leben
gerufene 'Charta für Holz' bietet hier die richtige Strategie. Mit einem
Aktionsbündnis aller Beteiligten soll der nachwachsende Rohstoff Holz in
Deutschland populärer und wettbewerbsfähiger gemacht werden. Die enormen Chancen
unserer Wälder als umweltschonende Lieferanten für wertvolle Bau- und
Brennstoffe müssen viel stärker ins Bewusstsein gerückt und ausgenutzt werden.
Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern trägt auch zur Sicherung von rund
800.000 Arbeitsplätzen in der Forst- und Holzwirtschaft bei.'

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Thema Politik.

 


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