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@grar.de Aktuell - 12.12.2003

Robin Wood: Nicht der trockene Sommer war schuld

Schadstoffe sind die Hauptursache der Waldschäden in Deutschland - Robin Wood mahnt ökologische Wende in Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik an


Hamburg (agrar.de) - Die Schäden in den Wäldern haben in diesem Jahr wieder
deutlich zugenommen. Nur noch knapp ein Drittel aller Waldbäume zeigt keine
äußerlich erkennbaren Schäden. Das geht aus dem offiziellen Waldschadensbericht
hervor, den die Bundesregierung heute vorlegt. Als Erklärung für diesen
deutlichen Anstieg der Waldschäden haben die Forstminister der Bundesländer
bereits in den vergangenen Monaten vor allem die lang anhaltende Trockenperiode
dieses Sommers angeführt. Doch diese Erklärung ist oberflächlich und lenkt davon
ab, dass die zunehmende Schadstoffbelastung die Wälder immer anfälliger werden
lässt - sei es für Sturm, Kälte, Insektenbefall oder eben Trockenheit.

'Ein stabiler, gesunder Wald kann auch lange Trockenperioden weitgehend schadlos
überstehen', so Rudolf Fenner, Waldreferent der Umweltschutzorganisation Robin
Wood. 'Erst wenn die Baumwurzeln durch den ,Sauren Regen' geschädigt sind und
das schüttere Kronendach die Waldböden schneller austrocknen lässt, gerät das
Ökosystem sehr schnell in eine Stress-Situation, in der die Bäume sichtbar
leiden oder auch absterben.'

Ammoniakausdünstungen aus der Viehhaltung und Stickoxidabgase aus dem
Straßenverkehr machen dem Wald am meisten zu schaffen. Diese
Stickstoffemissionen sind unbestritten die Schadstoffkomponente Nr.1 im
Giftcocktail des 'Sauren Regens'.

'Die Fakten sind seit langem bekannt. Jedes Jahr wird ein neuer
Waldschadensbericht vorgelegt, die notwendigen Konsequenzen aus diesem Wissen
aber werden nicht gezogen', kritisiert Fenner. 'Ohne eine ökologische Wende in
der Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik werden die Wälder in Deutschland weiter
dahinsiechen.'

Robin Wood fordert daher, dass die Massentierhaltung abgeschafft und der
Öko-Landbau konsequent ausgebaut wird. Im Verkehrssektor ist ein vorrangiges
Ziel, die LKW-Kolonnen auf den Straßen zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass
wieder mehr Güter mit Bahn und Schiff transportiert werden. Um dies zu
erreichen, muss die LKW-Maut als ökologisches Steuerinstrument genutzt werden.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Thema Verbände.

 


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