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@grar.de Aktuell - 12.12.2003

Umsatz mit Öko-Lebensmitteln im Jahr 2002 auf 2,97 Milliarden gestiegen


Berlin (agrar.de) - Das Ziel, den ökologischen Landbau bis 2010 auf 20 Prozent
der landwirtschaftlich genutzten Fläche auszudehnen, ist auch weiterhin die
Leitlinie für die Ausrichtung der Agrarpolitik der Bundesregierung. Darauf weist
sie nach Mitteilung des Bundestags-Pressedienstes in ihrer Antwort auf eine
Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zur Situation des ökologischen Landbaus in
Deutschland hin. Dabei sei klar, dass dieses Ziel nicht alleine durch staatliche
Maßnahmen erreicht werden könne.

Ganz wesentlich werde es auch auf das Engagement der Wirtschaft, die
Marktentwicklung und die Nachfrage der Verbraucher nach Ökoprodukten ankommen.
Die Regierung unterstütze zudem die Europäische Kommission bei ihren Arbeiten an
einem europäischen Aktionsplan für ökologisch erzeugte Lebensmittel und die
ökologische Landwirtschaft. Zudem beabsichtige die Regierung, sich intensiv an
der Entwicklung eines mittel- und langfristig angelegten, auf einem
gesellschaftlichen Konsens beruhenden, deutschen Aktionsplan zum ökologischen
Landbau zu beteiligen.

Weiter heißt es in der Antwort, Schätzungen zufolge habe der Umsatz mit
Öko-Lebensmitteln in Deutschland von 2,05 Milliarden Euro im Jahr 2000 über 2,7
Milliarden Euro 2001 auf rund 2,97 Milliarden Euro im letzten Jahr zugenommen.

Bei den Absatzwegen ökologisch erzeugter Lebensmittel seien 2002 35 Prozent auf
den Lebensmitteleinzelhandel, 26 Prozent auf Naturkostfachgeschäfte, 18 Prozent
auf Erzeuger und 9 Prozent auf Reformhäuser entfallen.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit ökologischer Wirtschaftsweise,
die im Rahmen der EG-Öko-Verordnung erfasst werden, ist Regierungsangaben
zufolge von 10.425 im Jahr 1999 auf 15.626 Betriebe im Jahr 2002 gestiegen.

Aus dem Etat des Bundesverbraucherschutzministeriums seien Maßnahmen des
ökologischen Landbaus im Jahr 2002 mit 33,38 Millionen Euro gefördert worden. In
diesem Jahr seien hierfür 43,3 Millionen Euro eingeplant. Des Weiteren beteilige
sich der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur
und des Küstenschutzes' (GAK) an der Förderung ökologischer Anbauverfahren und
der Vermarktung ökologischer Erzeugnisse. Beide Bereiche sind dabei laut Antwort
im Jahr 2002 mit GAK-Bundesmitteln in Höhe von 7,27 Millionen Euro und in diesem
Jahr mit 19,5 Millionen Euro unterstützt worden.

Ein neuralgischer Punkt bei der Vermarktung ökologischer Produkte stellen nach
Darstellung der Regierung die Schnittstellen zwischen landwirtschaftlichem
Erzeugerbetrieb, Erfassung, Verarbeitung, Handel und Verbraucher dar. Diese
müssten besser untereinander verknüpft werden. Notwendig sei ein effizientes und
damit deutlich kostengünstigeres Netzwerk für die Verarbeitung und Vermarktung
von Ökoprodukten. Nach Ansicht der Regierung zeichnen sich Lebensmittel aus dem
ökologischen Landbau durch eine hohe Qualität aus und seien hinsichtlich ihrer
Erzeugung konventionell produzierten Produkten in vielen Punkten überlegen. Bei
der Prozessqualität wirke sich der ökologische Landbau günstiger auf den
Naturhaushalt aus.

So sei die Artenvielfalt an Ackerwildkräutern und Insekten auf Ökoflächen meist
höher als auf konventionell bewirtschafteten Äckern. Zur Beantwortung der Frage,
ob der regelmäßige Verzehr von ökologisch produzierten Nahrungsmitteln generell
für die Gesundheit förderlicher sein kann als der konventionell erzeugter
Produkte, sind nach Regierungsangaben weitere Forschungen notwendig, weil hierzu
noch keine wissenschaftlich gesicherten Studien vorlägen.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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