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@grar.de Aktuell - 11.12.2003

DBV: Marktorientierung und Leistungsfähigkeit der Landwirte müssen erhalten bleiben


Berlin (agrar.de) - Ziel der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform müsse die
Stärkung einer leistungsfähigen und marktorientierten Landwirtschaft in
Deutschland sein, mit der zudem eine intakte Umwelt und ein wirtschaftlich
lebendiger ländlicher Raum gesichert wird. Dafür plädierte der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in der Anhörung des
Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen
Bundestages zur Umsetzung der EU-Agrarreform. Eine solche Landwirtschaft sei in
hohem Maße über die tierische Veredlung und die Sonderkulturen zu definieren, es
sei denn, man beschränke sich auf eine großflächige, leistungsfähige aber
arbeitsextensive Getreide- und Ölsaatenproduktion. Wenn Leistungsfähigkeit und
Marktorientierung Priorität haben sollen, müsse bei jeder Form der Entkopplung
die Option offen gehalten werden, die deutsche Milch- und Fleischproduktion im
Wettbewerb zu ermutigen. Damit helfe man letztendlich auch den Getreidemärkten.

'Deshalb unser eindeutiges und klares Bekenntnis: Unterschiedliche
Zahlungsansprüche zweier gleichgroßer Betriebe sind dann gerechtfertigt und
notwendig, wenn es unterschiedliche Tierbestände in diesen Betrieben gibt',
erklärte Sonnleitner. Zumindest für den im Planungshorizont eines Landwirtes
relativ kurzen Zeitraum bis 2012 müssten solche Unterschiede akzeptiert werden,
wenn man es ernst meine mit dem Ziel, Markt-, Einkommens- und damit
Investitionsvolumen für die deutschen Bauern zu sichern und auszubauen. Die
Probleme einer betriebsindividuellen Entkopplung im Hinblick auf den
Strukturwandel in der Landwirtschaft ständen weit hinter den 'fatalen Folgen
einer egalisierenden Umverteilung zum Beispiel zu Lasten aller
Milchviehbetriebe'. Denn die deutsche Landwirtschaft sei in Europa der stärkste
Milchproduzent und zweitwichtigster Rindfleischproduzent. 'Wir haben den
Ehrgeiz, dies auch zu bleiben', versicherte Sonnleitner. Eine solche Zielsetzung
sei nicht nur gut für die Milchbauern und eine Landschaft mit artenreichem
Grünland, sondern auch für die Konjunktur und die Arbeitsplätze in der vor- und
nachgelagerten Wirtschaft.

Sonnleitner zeigte sich zuversichtlich, dass die
Bund-/Länder-Agrarministerkonferenz trotz verkündigter Einigkeit hinsichtlich
eines Regionalmodells den Überlegungen des Berufsstandes zum Betriebsmodell
entgegenkomme. Bei einigen Vorschlägen der Bund-Länder-Agrarministerkonferenz
sei dies bereits geschehen. Schließlich gebe es kein optimales
Entkopplungsmodell.

Große Sorge bereite dem Bauernverband aber 'der augenscheinlich unwiderstehliche
Drang offenbar der Mehrheit von Bund und Ländern, alle Direktzahlungen bis 2012
oder 2015 in eine einheitliche Flächenprämie' zu wandeln. Korrekt sei eine
solche Formulierung jedoch nicht. Denn am Ende des von Bund und Ländern auf der
Agrarministerkonferenz vorgeschlagenen flexiblen Kombimodells ständen 16
unterschiedliche Flächenprämien der Bundesländer. Dies bestärke den DBV, sich
weiterhin nachdrücklich für die völlige Herausnahme der Milcherzeugung bis zum
Ende des Planungszeitraumes einzusetzen.

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