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@grar.de Aktuell - 11.12.2003

DBV: Umwelteinflüsse setzen den Wäldern weiter zu

1,3 Millionen Waldbesitzer fordern stärkeres staatliches Engagement gegen Waldschäden


Berlin (agrar.de) - Dem Patient Wald geht es immer noch nicht gut. Angesichts
der heutigen Vorstellung des Waldzustandsberichtes fordern mehr als 1,3
Millionen Waldbesitzer in Deutschland von der Bundesregierung und den Ländern
verstärkte Anstrengungen gegen das anhaltende Waldsterben.

In einer gemeinsamen Presseerklärung wiesen Deutscher Bauernverband
(DBV), die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände
(AGDW) und der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) auf die
Versauerung der Waldböden durch zu hohe Schadstoffeinträge aus der Luft hin.
Diese bedrohten nicht nur die Existenzgrundlagen der Waldbesitzer, sondern
beträfen über die Gefährdung der Trinkwasservorräte alle Bürgerinnen und Bürger.
Noch immer zeigten bundesweit über 20 Prozent der Wälder deutliche Nadel- bzw.
Blattverluste. Im Bundesdurchschnitt hätten die Waldschäden der Schadstufen 2
bis 4 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Vor allem die deutlichen Schäden bei
älteren Eichen seien in diesem Jahr stark angestiegen. Beim Waldsterben von
Entwarnung zu sprechen, sei daher verfrüht. Die zurückliegende Trockenperiode
sowie der stärkere Schädlingsbefall würden die Wälder weiter schädigen und so zu
Verlusten bei den Waldbesitzern führen. Die ohnehin schwierige wirtschaftliche
Lage von Waldbesitzern und Landwirten spitze sich weiter zu.

In ihrer gemeinsamen Presseerklärung fordern die drei Organisationen vor allem
Bund und Länder auf, die privaten Waldbesitzer bei ihren Bemühungen zum Schutz
von Wald und Trinkwasser nachhaltiger und vor allem unbürokratischer als bisher
zu unterstützen. Dies gelte vor allem für die kontinuierliche Kalkung zum Schutz
der Waldböden. Viele Millionen Euro würden derzeit ungenutzt in den öffentlichen
Kassen und der EU zurückgegeben, da die Waldbesitzer den geforderten Eigenanteil
aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten können. Deswegen sollten die Kosten
für Waldkalkungen zum Beispiel in Trinkwassereinzugsgebieten von allen
Bundesländern nach dem Vorbild Niedersachsens oder Sachsens zur nachhaltigen
Entlastung der privaten Waldbesitzer komplett gefördert werden.

Neben der Reduzierung von Luftschadstoffen im Autoverkehr seien weitere
Einsparungen und die rationellere Nutzung von Energie erforderlich. Zusätzliche
Entlastungen seien aber auch durch die Förderung erneuerbarer Energiequellen und
durch den verstärkten Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz möglich. Viele
Land- und Forstwirte stellten den Energieträger Biomasse zur
kohlendioxidneutralen Energiegewinnung bereit und nutzten diesen zudem selbst.
Landwirte und Waldbesitzer seien wichtige Partner bei der nachhaltigen
Reduzierung von Kohlendioxidemissionen und anderen Schadstoffen. Sie würden seit
Jahren erhebliche Anstrengungen unternehmen, die eigenen Emissionen durch den
gezielten Einsatz modernster Produktionstechnik zu minimieren. Zudem binden Wald
und Holz riesige CO2-Mengen aus der Atmosphäre, betonten DBV, AGDW und DFWR.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Thema Verbände.

 


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