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@grar.de Aktuell - 11.12.2003

Grüne: Biotechnologie richtig fördern


Berlin (agrar.de) - Zur Biotechnologie-Anhörung im Ausschuss Bildung, Forschung
und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages erklärt der
forschungspolitische Sprecher Hans-Josef Fell von Bündnis 90 / Die Grünen:

'Forschungsförderung in die Biotechnologie ist sehr sinnvoll. Das darf aber
nicht bedeuten, dass die Politik hier blindlings Geld verteilt. Es ist vielmehr
ihre Aufgabe, Akzente und Schwerpunkte zu setzen. Hier wurde in den vergangenen
Jahren zu einseitig in die Gentechnikforschung investiert. Andere Bereiche der
Biotechnologie kamen dagegen zu kurz - wie zum Beispiel die Bionik, die Biologie
und Technik vereint.

Die Anhörung zeigt erneut, dass die Debatte sich bisher zu einseitig auf
Gentechnik konzentriert hat. Hier muss ehrlich bilanziert werden, und es müssen
Konsequenzen für die weitere Förderpraxis gezogen werden. Die in diesen Bereich
gesetzten Erwartungen haben sich bisher nicht erfüllt. Die Zahl der Unternehmen,
der Umsätze und der Arbeitsplätze ist rückläufig. Wie der Wirtschaftsexperte
Ulrich Dolata ausführt, hat allein die Übernahme von Aventis Crop Science durch
den Bayer-Konzern 4.000 Arbeitsplätze gekostet. Auch Gentechnik-Start-Ups, die
mit erheblichem Aufwand an öffentlichen Mitteln gegründet wurden, sind
mittlerweile inklusive der geschaffenen Arbeitsplätze wieder vom Markt
verschwunden.

Wir glauben, dass künftig folgende Biotechnologie-Bereiche gefördert werden
sollen:

In der Pflanzenforschung sollten mit der Biotechnologie moderne ökologische
Züchtungsziele und -methoden verfolgt werden. Um resistente Pflanzen zu züchten,
können die natürlichen Schutzmechanismen der Pflanzen genutzt werden und diese
Eigenschaften gezielt konventionell weitergezüchtet werden, ohne die Risiken der
Gentechnik einzugehen. Hier sollte in Zukunft eine bessere Unterstützung
geleistet werden.

Im Bereich der Biomedizin wollen wir ethisch unbedenkliche Forschung
unterstützen. Dazu gehört die adulte Stammzellforschung, aber auch die Förderung
ganzheitlicher Ansätze der Gesundheitsforschung, in denen z.B. Allergien,
Diabetes oder Fertilitätsstörungen auch in ihren sozialen Dimensionen erfasst
werden.'

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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