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@grar.de Aktuell - 09.12.2003

Syngenta: Kein Zusammenhang zwischen Bt-176 Mais und gestorbenen Kühen

Aufarbeitung des Falles in Mittelhessen weist Zusammenspiel anderer ungünstiger Faktoren aus


Maintal (agrar.de) - Für die Gesundheitsprobleme von Milchkühen auf einem
Landwirtschaftsbetrieb in Mittelhessen ist die Verfütterung des gentechnisch
veränderten, Insektenresistenten Bt-176 Mais von Syngenta nicht
verantwortlich. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte diesen Zusammenhang bei
Protesten gegen gentechnisch veränderten Mais hergestellt. (unsere
Meldung
.

Die wissenschaftliche Aufarbeitung, Analyse und abschließende Bewertung
möglicher Ursachen wurde laut Syngenta im Januar 2003 abgeschlossen. Im Fazit
dieser Ursachenforschung kommen unabhängige Experten und das zuständige
Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin zu dem Schluss, dass ein
Zusammenspiel mehrerer ungünstiger, gesundheitsschädigender Faktoren, nicht aber
Bt-176 Mais die Todesfälle verursacht hat.

Syngenta bedauert die Ereignisse und Probleme auf dem Hof des Landwirts. Deshalb
hat ihm das Unternehmen bei der Suche nach den auslösenden Faktoren geholfen.
Die Unterstützung durch Syngenta erfolgte zum einen in Form von Untersuchungen
und Analysen sowie dem Hinzuziehen ausgewiesener Experten. Zum anderen
unterstützte Syngenta den Landwirt auch finanziell in der für ihn
existenzbedrohenden Situation, um ihn bis zur Klärung der Ursachen auszuhelfen.
Diese Klärung war für das Unternehmen mit dem Erhalt des Abschlußberichtes des
RKI abgeschlossen.

Nachdem die zu Rate gezogenen Experten Mängel in Fütterung und Hygiene
attestiert hatten, äußerte der Landwirt im Dezember 2001 die Hypothese, wonach
der Bt-Mais eventuell in Zusammenhang mit den Problemen stehen könne. Im April
2002 veranlasste Syngenta daraufhin eine amtliche Probenahme, bei der neben dem
Bt-Mais auch die anderen Bestandteile der Futterration beprobt wurden.

Die hinzugezogenen Fachleute nennen in Summe eine Mischung aus hohem
Infektionskeimdruck, gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen von Pilzgiften
im Futter, Eiweißüberversorgung der Tiere, Verfütterung qualitativ ungenügender
Grassilage und erhebliche Fütterungsfehler als ursächliche Faktoren für die
Erkrankung und den Tod der Kühe. Ferner waren die Tiere einer zu häufigen
Fütterungsumstellung in kürzester Abfolge ausgesetzt, was ein Problem für den
Verdauungstrakt und die Gesundheit von Wiederkäuern ist. Auf Anregung von
Syngenta wurde im Jahr 2002 eine Untersuchung des Bestandes auf Botulismus,
einer Bakterienvergiftung durchgeführt. Dabei konnten bei verendeten Tieren der
giftige Erreger selbst bzw. bei lebenden Tieren Antikörper festgestellt werden.
Trotz dieser schwerwiegenden Ergebnisse lehnte der Landwirt die Beratung durch
einen unabhängigen Fütterungsexperten ab und verweigerte weitere Probenahmen.

Syngenta betont mit Nachdruck, dass die wissenschaftlichen Daten und anerkannte
Experten Bt-Mais von einem Zusammenhang mit den auf dem Landwirtschaftsbetrieb
aufgetretenen Problemen ausschließen.

1. Der im mittelhessischen Betrieb verfütterte BT-176 Mais ist in Deutschland
als Futtermittel zugelassen, hat also die Sicherheitsprüfungen des
Zulassungsverfahrens positiv bestanden. In Spanien wird der Mais seit Jahren auf
einer Fläche von ungefähr 20.000 ha angebaut. Auch aus den USA liegen positive
Erfahrungen vor, allerdings vermarktet Syngenta dort inzwischen ein noch
erfolgreicheres Nachfolgeprodukt.

2. In seinem Abschlußbericht kommt die zuständige Zulassungsbehörde, das
Robert-Koch-Institut zur Folgerung, dass der Verdacht eines Zusammenhangs
zwischen den Todesfällen und der Verfütterung von Bt-176 Mais nicht erhärtet
werden konnte.

Dazu Theo Jachmann, Geschäftsführer von Syngenta Deutschland: 'Syngenta hat
intensiv die Zusammenarbeit mit dem Landwirt gesucht und anerkannte Experten zur
Lösung des Problems zu Rate gezogen. Dabei traten mehrere Faktoren wie zum
Beispiel Botulismus, eine sehr ernst zu nehmende Bakterienvergiftung, zu Tage.
Alle Beteiligten sollten die real existierenden und von den Fachleuten klar
aufgezeigten Probleme nicht ignorieren, sonst schaden sie nicht nur einer neuen
Zukunftstechnologie, sondern gefährden auch die Verbraucher.'

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Tiergesundheit.

 


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