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@grar.de Aktuell - 09.12.2003

IG Bau: Hessische Waldarbeiter und Förster 'verraten und verkauft'

CDU-Landesregierung opfert Naturerbe Wald in Hessen


Alsfeld (agrar.de) - 'Verraten und verkauft' fühlen sich die Beschäftigten des
Landesbetriebs HESSEN-FORST. Auf einer Protestveranstaltung der IG
Bauen-Agrar-Umwelt
am Samstag im osthessischen Alsfeld stellten die
betroffenen Gewerkschafter die Vertreter der Landesregierung und den Arbeitgeber
zur Rede: Für jeden der landesweit 928 von Entlassung bedrohten Förster und
Waldarbeiter wurde symbolisch ein Schokoladen-Nikolaus zu Grabe getragen.

'Von vorweihnachtlicher Stimmung kann bei den Forstleuten keine Rede sein',
sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU, Ernst-Ludwig Laux. Noch
vor der Hessenwahl hätten Forstminister Wilhelm Dietzel (CDU) und der
Forstpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Walter Arnold, unisono
erklärt, dass nach der Gründung des Landesbetriebes HESSEN-FORST keine weiteren
Reformen oder Arbeitsplatzabbau geplant seien. 'Dieses Wahlversprechen ist in
schlechter Koch'scher Tradition gebrochen worden', sagte Laux den beiden in
Alsfeld anwesenden Politikern ins Gesicht.

Seit 1993 wurden nach Angaben der Gewerkschaft bereits mehr als 1000
Arbeitsplätze im hessischen Wald vernichtet. Nun sei durch die beabsichtigte
Strukturreform erneut ein Drittel der verbliebenen 3000 Beschäftigten von
Arbeitsplatzverlust bedroht. 'Die Landesregierung opfert das Naturerbe Wald
einer fragwürdigen Betriebswirtschaftlichen Logik', erklärte der mittelhessische
Forstrevierleiter und Vorsitzende der Bundesvertretung Forst und Naturschutz in
der IG BAU, Hans-Ulrich Blöcher.

Mehr als 40 Prozent der Landesfläche ist mit Wald bedeckt, Hessen ist das
waldreichste Bundesland: 'Ganz Europa beneidet uns um unsere artenreichen
öffentlichen Wälder, die für die Bevölkerung frei zugänglich sind und wichtige
Sozialfunktionen erfüllen', so Blöcher. Klima- und Wasserschutz seien ebenso in
Gefahr wie die Erholungsfunktion des Waldes, der nicht auf einen
Holzhackerbetrieb reduziert werden dürfe.

Für die Forstgewerkschaft IG BAU ist es höchste Zeit, dem Sozial-Kahlschlag
Einhalt zu gebieten: 'Wir sind uns einig mit den Oppositionsparteien, dass der
Wald allen Hessen gehört, und wir fordern die Landesregierung auf, zum Wohle des
Volkes und der vielen Urlauber, die Hessen und seine Wälder auch in Zukunft
genießen wollen, mit der sinnlosen Arbeitsplatzvernichtung Schluss zu machen',
erklärte

Links zum Thema Arbeitsmarkt,
Links zum Bundesland Hessen.

 


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