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@grar.de Aktuell - 08.12.2003

Thüringen: Hohe Ertragsausfälle bei mittelfrühen und späten Gemüsearten im Jahr 2003


Erfurt (agrar.de) - Trockenheit und hohe Temperaturen brachten den Thüringer
Gemüsebauern im Jahr 2003 eine sehr schlechte Ernte bei mittelfrühen und späten
Gemüsearten. Das Thüringer Landesamt für Statistik berechnete auf der
Grundlage der Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstattung für die
einzelnen Gemüsearten im Landesdurchschnitt folgende Erträge:

Der Spätweißkohl erbrachte einen Flächenertrag von 710,4 Dezitonnen je Hektar
(dt/ha). Damit unterschritt er das langjährige Mittel 1997/2002 um 12,7 Prozent
und verfehlte das Vorjahresergebnis (951,0 dt/ha) um ein Viertel. Trotz einer
Anbauerweiterung um 37 Hektar auf 275 Hektar wurden 3 056 Tonnen weniger als im
Vorjahr geerntet.

Beim Spätrotkohl lag der Ertrag mit 279,6 dt/ha um mehr als die Hälfte unter dem
langjährigen Mittel. Das ist der niedrigste Ertrag seit 1991 (bisher niedrigster
Ertrag 1992: 332,5 dt/ha). Die Anbaufläche ging zum Vorjahr um rund 4 Hektar auf
55 Hektar zurück, die Erntemenge um 2 116 Tonnen auf 1 546 Tonnen.

Vom Spätwirsing wurden 179,3 dt/ha geerntet. Das sind rund vier Zehntel weniger
als im Mittel der Jahre 1997/2002 (290,2 dt/ha). Damit wurde der bisher
niedrigste Ertrag von 1992 mit 202,2 dt/ha nochmals um rund 23 dt/ha
unterschritten.

Mit einem Flächenertrag von 185,6 dt/ha verfehlte der mittelfrühe und
Spätblumenkohl das langjährige Mittel um 16 Prozent. Durch eine Anbauerweiterung
um rund 44 Hektar wurde aber trotzdem eine Erntemenge von 6.949 Tonnen
eingebracht (2002: 6.448 Tonnen).

Die Speisezwiebeln lagen mit einem Ertrag von 223,7 dt/ha um 37 Prozent unter
dem Mittel der Jahre 1997/2002 und rund ein Viertel unter dem Vorjahresniveau
(295,1 dt/ha). Bei einer Anbaufläche von 169 Hektar wurden 3 786 Tonnen
geerntet.

Mit einem Ertrag von 56,8 dt/ha wurde der gute Vorjahresertrag bei Buschbohnen
um fast die Hälfte unterschritten. Obwohl die Anbaufläche um rund 67 Hektar auf
383 Hektar erweitert wurde, konnte nur eine Erntemenge von 2 171 Tonnen
eingebracht werden. Das sind rund 40 Prozent weniger als im Vorjahr.

Hohe Ertragsausfälle wurden auch bei den Gurken gemeldet. Mit 209,6 dt/ha wurde
der drittniedrigste Ertrag seit 1991 erreicht (1994: 147,7 dt/ha; 1991: 196,2
dt/ha). Nur 1.269 Tonnen konnten von Thüringer Feldern geerntet werden; das sind
drei Zehntel von der Vorjahrsernte (4.361 Tonnen).

Obwohl der Anbau von Herbstspinat um 16 Hektar auf 40 Hektar erweitert wurde,
beläuft sich die Schätzung der Erntemenge auf nur 262 Tonnen (2002: 411 Tonnen).
Trockenheit und hohe Temperaturen führten auch hier zu hohen Ertragsausfällen
bis zum vollständigen Ernteverlust. Der Flächenertrag von 64,8 dt/ha
unterschreitet das langjährige Mittel um mehr als die Hälfte.

Hohe Verluste auf Grund der extremen Witterungsverhältnisse sind auch bei den
Kulturen Grünkohl und Chinakohl entstanden, die aber in Thüringen vom Anbau eine
untergeordnete Bedeutung haben. Bei beiden Kulturen lag der Flächenertrag unter
5 dt/ha, was einem absoluten Ernteausfall gleich kommt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Thüringen.

 


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