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@grar.de Aktuell - 04.12.2003

Unerwarteter Preiseinbruch am Schlachtrindermarkt

Hoffnungen auf Weihnachtsgeschäft nicht erfüllt - Erstmals mehr Ein- als Ausfuhren


Hannover (agrar.de) - Bei den Rindermästern dürfte der Gabentisch in diesem Jahr
nur mager gedeckt sein. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ist
nicht nur die Hoffnung auf eine Belebung des seit dem Herbst schwächelnden
Marktes durch das Weihnachtsgeschäft unerfüllt geblieben, es ist sogar ein
Preisverfall in nicht zu erwartendem Ausmaß eingetreten, dem Marktfachleute
ratlos gegenüber stehen.

Für eine gute Schlachtkuh erhalten die Bauern zurzeit ungefähr 100 Euro weniger
als Anfang September. Bereits im Spätsommer standen die Preise in der Erwartung
eines vorgezogenen Weideabtriebs wegen der Dürre bedingten Futterknappheit etwas
unter Druck, das Schlachtviehangebot blieb aber kleiner als erwartet. Dennoch
sackten die Notierungen für Kühe der Handelsklasse 03 von damals 1,78 Euro je kg
Schlachtgewicht auf nur noch 1,44 Euro, das ist ein Preisrückgang um 20 Prozent
innerhalb weniger Wochen! Auch für Schlachtbullen gaben die Erlöse kräftig nach,
und die Schlachtbetriebe haben jüngst weitere Preisrücknahmen angekündigt.
Marktexperten glauben jetzt nicht mehr an eine Belebung der schleppenden
Nachfrage in absehbarer Zeit, so dass die Schlachtvieherlöse trotz des kleinen
Angebotes vorerst auf nicht mehr Kosten deckendem Niveau verharren dürften.

Besonderer Druck auf die Preise geht von verstärkten Importen aus Südamerika und
besonders Brasilien aus, die durch den starken Euro zu Billigstpreisen auf den
deutschen Markt drängen. Erstmals wird die EU in diesem Jahr mehr Rindfleisch
einführen als exportieren. Zudem wirken sich die niedrigen Schweinepreise
nachteilig auf die Nachfrage der Verarbeitungsbetriebe nach Kuhfleisch aus. In
vielen Rezepturen wird inzwischen das nach der BSE-Krise gerade erst wieder
verwendete Kuhfleisch erneut durch billiges Schweinefleisch ersetzt. Mit einer
Besserung des Marktes für Schweinefleisch, von dem auch Kuhfleisch profitieren
könnte, rechnen Experten aber erst im Laufe des kommenden Frühjahres.

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