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@grar.de Aktuell - 02.12.2003

Rheinland-Pfalz: Waldzustandsbericht 2003

Conrad: 2003 war kein gutes Jahr für den Wald


Mainz (agrar.de) - 'Die extremen Witterungsverhältnisse haben den Bäumen stark
zugesetzt. 2003 war kein gutes Jahr für den Wald', stellte Forstministerin
Margit Conrad bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichts
in Mainz fest. Vom 21. Juli bis zum 28. August 2003 wurden in einer Stichprobe
3.960 Bäume an 165 verschiedenen Orten in Rheinland-Pfalz untersucht. 26 Prozent
der Stichprobenbäume erscheinen ohne sichtbare Schadmerkmale, 41 Prozent der
Stichprobenbäume sind schwach geschädigt, 33 Prozent der Stichprobenbäume zeigen
deutliche Schäden.

Bereits Ende Juni waren erste Verfärbungen an Nadeln und Blättern zu beobachten,
die ab Ende Juli immer mehr zunahmen und besonders auf den trockenen Standorten
rasch fortschritten. Dort welkten die Blätter zuerst und es trat eine vorzeitige
Herbstfärbung auf, stellenweise kam es zu Laubfall, der durch Hitze verursacht
wird.

Vorschädigungen haben sich bei den extremen Belastungen besonders bemerkbar
gemacht. Dabei nehmen die Schadstoffe in der Luft weiter ab. Dies nützt
langfristig dem Wald. Stickstoff- und Säureeinträge sind noch zu hoch. Über
Jahre angesammelte Luftschadstoffeinträge können erst nach und nach abgebaut
werden. Die Erholung des Ökosystems Wald ist daher ein langfristiger Prozess,

Conrad erläuterte die Hilfsmaßnahmen für den Wald: 'Wir werden unsere
Luftreinhaltepolitik fortsetzen.' Stickoxide und Ammoniumverbindungen müssten
weiter reduziert werden, etwa durch die strengeren Abgasgrenzwerte im
Straßenverkehr und durch Entwicklung neuer emissionsfreier Antriebssysteme. Sie
setzt auf einen klimaverträglichen und verbrauchsreduzierenden Energiemix mit
einem hohen Anteil an emissionsfreien erneuerbaren Energien wie Geothermie,
Sonne, Wind und Biomasse sowie die Brennstoffzellentechnik.

Fast 80 Prozent der Ammoniak-Emissionen entstammen der Tierhaltung. Knapp 20
Prozent entstehen bei der Düngeranwendung. Um diese Ammoniakemissionen zu
verringern, gilt es, Biogasanlagen konsequent auszubauen und
Stickstoffkreisläufe in der Landwirtschaft stärker zu schließen. Naturnaher
Waldbau und auch die Waldkalkungen sollen helfen, die Waldökosysteme zu
stabilisieren. 'Wir müssen in den Wald und seine Gesundung investieren, damit
sich dieses bedeutende Ökosystem mit seinen vielfältigen Funktionen für Mensch
und Natur immer weiter stabilisieren kann.'

Links zum Thema Wald und Forst,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

 


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