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@grar.de Aktuell - 02.12.2003

Werbebranche wirft Künast gezielte Desinformation vor


Berlin (agrar.de) - Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat die
Öffentlichkeit im Zusammenhang mit dickleibigen Kindern in die Irre geführt.
Diesen Vorwurf macht der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft
(ZAW) der Grünen-Politikerin. Sie hatte am vergangenen Wochenende die
Ernährungsindustrie und ihre Werbung beschuldigt, wesentlicher Verursacher von
Dickleibigkeit bei Kindern in Deutschland zu sein.

Künast habe die Ergebnisse des aktuellen Ernährungsberichts der Bundesregierung
bewusst verschwiegen. Darin hatte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
(DGE) unter anderem festgestellt, dass sich der Einfluss der
Lebensmittel-Werbung auf Kinder und Jugendliche nach den vorliegenden Analysen
im konkreten Verzehr der beworbenen Produkte nicht nachweisen lasse. Kids und
Teens, die viel fernsähen, würden zwar die Lebensmittel aus der Werbung sehr gut
kennen. Sie verzehrten aber von den beworbenen Produkten nicht mehr als jene
Kinder mit geringer TV-Nutzung.

Diese und weitere wissenschaftliche Erkenntnisse verschwieg die Ministerin, die
offenkundig nur ihre eigene Meinung gelten lasse. Sie habe ebenso empirische
Daten und psychologische Erkenntnisse ignoriert, wie sie der ZAW bei Gesprächen
in ihrem Ministerium als Faktenpapier über 'Kinder, Werbung und Ernährung'
vorgelegt hatte. Darin wird nachgewiesen, dass beim Zustandekommen von
Übergewicht keine Zusammenhänge mit der Markt-Kommunikation von Firmen erkennbar
sind. Ursachen seien nach Erkenntnissen der Wissenschaft komplexe
sozio-ökonomische Faktoren, Genetik, fehlende Bewegung und körperschädigendes
Ernährungsverhalten durch riskante Lebensstile.

Der ZAW fordert Medien, gesellschaftliche Gruppen und insbesondere
verantwortungsbewusste Politiker auf, die öffentliche Debatte auf der Grundlage
von Tatsachen zu forcieren. 'Die politisch vordergründige Hatz auf die
Ernährungswirtschaft und ihre Werbung ist eine Placebo-Politik von Frau Künast
auf dem Rücken der tatsächlichen Probleme dickleibiger Kinder', so ein Sprecher
des ZAW in Berlin.

Links zum Thema Lebensmittel,
Links zum Thema Politik.

 


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