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@grar.de Aktuell - 01.12.2003

Fachkongress diskutiert Chancen der EU-Agrarreform für Schleswig-Holstein


Kiel (agrar.de) - Am Donnerstag beschlossen die Agrarminister mit großer
Mehrheit, der regionalen Flächenprämie den Vorzug bei der europäischen
Agrarförderung zu geben. Welche Perspektiven sich für die
schleswig-holsteinische Landwirtschaft bieten, diskutierten heute rund 200
Experten beim Fachkongress 'Zukunftsfelder bestellen! EU-Agrarreform - Chancen
für eine Nachhaltige Landwirtschaft in Schleswig-Holstein' in Kiel.

Während des Symposiums, das vom schleswig-holsteinischen Umwelt- und
Landwirtschaftsministerium angeboten wurde, debattierten Politiker,
Wissenschaftler und Landwirte das neue System für die Agrarförderung, mit dem
durch eine vollständige Entkopplung mehr wirtschaftliche Freiheit und durch eine
schrittweise Umverteilung ab 2005 mehr Gerechtigkeit in das System der
EU-Agrarförderung eingeführt werden soll. Umwelt- und Landwirtschaftsminister
Klaus Müller sieht in der Reform Chancen, eine flächendeckende
Landbewirtschaftung zu erhalten, die Grünlandwirtschaft und eine
flächengebundene Tierhaltung zu stärken und Struktur- und Einkommenseinbrüche zu
vermeiden. Darüber hinaus müssen durch die Reform seiner Ansicht nach Umwelt-,
Tier- und Verbraucherschutz weiter gestärkt werden.

'Es wird Gewinner und Verlierer geben - aber das Regionalmodell bietet mit
einheitlichen Prämien für alle Flächen massive Vorteile gegenüber dem
Betriebsmodell, das lediglich den Status Quo einfriert', skizzierte Umwelt- und
Landwirtschaftsminister Klaus Müller die Situation. 'Es ist für die
Zukunftsgestaltung der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein sowie
gesellschaftlich und strukturpolitisch das bessere Modell.' Insbesondere die
bislang benachteiligten Grünlandbetriebe würden durch das Regionalmodell
profitieren. 'Wir arbeiten an Übergangslösungen mit denen wir die Prämien in den
nächsten Jahren anpassen können und die Betriebe Zeit haben, sich darauf
einzustellen', sagte Minister Müller.

Darüber hinaus setzt sich Müller dafür ein, dass Mittel aus der Modulation und
dem von ihm befürworteten Nationalen Envelope als Einkommensquellen für die
Landwirtschaft genutzt werden können. Das Spektrum der vorgestellten Beispiele
reichte von der Landschafts- und Gewässerpflege über die Produktion
nachwachsender Rohstoffe bis zu touristischen Dienstleistungen. Die bereits in
diesem Jahr für Schleswig-Holstein eingeführten fünf Modulations-Maßnahmen
sollen in den kommenden Jahren erweitert werden.

Links zum Thema Agrarpolitik,
Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

 


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