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@grar.de Aktuell - 28.11.2003

DBV: Bundesratsentscheidung Erfolg für die Tierhaltung in Deutschland

Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung wird Tierschutz voranbringen


Berlin (agrar.de) - Der heutige Beschluss des Bundesrates zur
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung mit der Schweine- und
Hühnerhaltungsverordnung dient der Weiterentwicklung eines wirksamen
Tierschutzes in Deutschland und ermöglicht im harten, weltweiten Wettbewerb
Arbeitsplätze in der heimischen Tierhaltung zu sichern, erklärt der Deutsche
Bauernverband (DBV). Im Tierschutz dürfe nicht mit zweierlei Maß
gemessen werden. Fortschritte in Deutschland dürften nicht zu Abwanderungen der
Produktion an ausländische Konkurrenten führen, die mit wesentlich schlechteren
Tierschutzstandards arbeiteten und diese Produkte dann nach Deutschland
exportierten. Deshalb habe der Bundesrat heute eine Entscheidung zugunsten der
Tiere und des Tierschutzes gefällt; sie berücksichtige aber auch die
Wettbewerbssituation der heimischen Tierhalter, betont der DBV. Dies seien die
Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Mit dem Bundesratsbeschluss werde das Halten von Nutztieren tiergerechter auf
Basis wissenschaftlicher Untersuchungen. Keinesfalls werde das Verbot der
Haltung von Legehennen in Käfigen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben, wie
Bundesministerin Renate Künast befürchtet. Gemeinsam mit dem Zentralverband der
Deutschen Geflügelhalter stellt der DBV fest, dass mit dem Bundesratsbeschluss
der Weiterentwicklung von Haltungssystemen wie der Kleingruppenhaltung über ein
Prüfverfahren Rechnung getragen werde. Mit der Schweinehaltungs-Verordnung
würden bisher fehlende bundeseinheitliche Tierschutzregelungen geschaffen und
die Tierschutzerlasse einiger Bundesländer abgelöst werden. Die neuen
Vorschriften orientierten sich an den umzusetzenden EU-Vorgaben, gingen jedoch
teilweise über eine 1:1-Umsetzung hinaus. Auch wenn der DBV grundsätzliche
Bedenken hat, wenn europäisches Recht nicht gleichlautend in deutsches Recht
umgesetzt wird, trägt er den Beschluss des Bundesrates mit. Denn die deutschen
Schweinehalter könnten in Zukunft unter weitgehend wettbewerbsgleichen
Bedingungen in der EU ihre Schweine halten.

Als missverständlich bewertet der DBV die Äußerung von Bundesministerin Künast,
den Bundesratsbeschluss nicht unterschreiben zu wollen. Damit stelle sie sich
eindeutig gegen Tierschutzverbesserungen unter anderem bei den alternativen
Haltungssystemen für Legehennen. Der DBV bietet Bundesministerin Künast die
Zusammenarbeit bei diesen Prüfverfahren an. Gleichzeitig appelliert der DBV an
die Tierschutzverbände, ihre ideologisch geprägte, die Öffentlichkeit
emotionalisierende Debatte über den Tierschutz endlich aufzugeben und die Chance
zu nutzen, gemeinsam mit den Bauern die bestehenden Haltungssysteme für Hühner,
Schweine und Rinder weiterzuentwickeln und zu optimieren sowie innovative Formen
der Tierhaltung im Sinne des Tierschutzes und der ökonomischen Verhältnisse zu
schaffen.

Links zum Thema Tierhaltung und Geflügel,
Links zum Thema Verbände.

 


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