Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 27.11.2003

DBV: Ländlicher Raum braucht sinnvolles Flächenmanagement

DBV stellt Vorstellungen im Nachhaltigkeitsrat vor


Berlin (agrar.de) - Die Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft und ein
sinnvolles Flächenmanagement im ländlichen Raum erläuterte der Stellvertretende
Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Adalbert Kienle,
vor dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, den Bundeskanzler Gerhard Schröder
einberufen hat. Die Landwirte seien bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen nicht
nur mit sich ergänzenden, sondern vor allem auch mit konkurrierenden
Nutzungsansprüchen - etwa Gewerbe, Infrastruktureinrichtungen, Wohnen -
konfrontiert. Immer drängender stelle sich dabei die Frage, ob überhaupt noch
ausreichender Platz für eine eigenständige Flächennutzung durch Land- und
Forstwirte verbleibe, sobald andere Nutzungsansprüche gestellt würden. In vielen
Regionen bleibe für eine land- und fortwirtschaftliche Nutzung im Rahmen der
guten fachlichen Praxis kaum mehr Raum. Entsprechend tief sitze der Frust bei
den Bauern, wenn sie sich täglich sagen lassen müssten, dass sie ihre
Wettbewerbsfähigkeit steigern und auf veränderten Märkten bestehen sollten,
betonte Kienle.

Neben Siedlung und Verkehr sei vor allem auch die Inanspruchnahme durch
Naturschutzmaßnahmen Ursache für einen dauerhaften Flächenverlust der
Landwirtschaft. Der Bauernverband sehe es äußerst kritisch, dass gerade die
fruchtbarsten Ackerböden für einen naturschutzrechtlichen Ausgleich eingesetzt
würden, weil diesen das größte Aufwertungspotenzial zugeordnet werde. Statt
dessen sei es die entschiedene Forderung des DBV, die Eingriffsregelung zu
flexibilisieren. So solle ein Ausgleich auch auf Gewerbe- und Industriebrachen
in Ballungsgebieten erfolgen können und nicht nur vor Ort zu Lasten der
Landwirtschaft. Unverzichtbar sei auch ein Strategiewechsel, damit die
Ausgleichs- und Naturschutzflächen im Eigentum der Landwirte verbleiben. Ziel
müsse es sein, einen effektiven Naturschutz gemeinsam mit der Landwirtschaft zu
betreiben und gleichzeitig den auch von Seiten des Naturschutzes verursachten
hohen Flächenverbrauch zu reduzieren, betonte der Stellvertretende
DBV-Generalsekretär.

Wie ein sinnvolles Flächenmanagement im ländlichen Raum aussehen kann, erprobt
der DBV derzeit im von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten
Bördeprojekt in der Köln-Aachener Bucht. Darüber hinaus ist die Thematik Anlass
für ein Perspektivforum des DBV am 1. und 2. Dezember 2003 in Berlin, das sich
mit der Situation, den Ursachen und den Strategien des Flächenverbrauches und
der Landwirtschaft auseinandersetzt. Leitlinie, so Kienle, sei aus Sicht des
DBV, Flächen zu sparen, sie sinnvoll zu managen und kooperativ zu nutzen. Die
laufenden Arbeiten im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie könnten
hierfür sinnvoll genutzt werden, betonte Kienle.

Links zum Thema Boden,
Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de