Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 27.11.2003

Mehr Raps ausgesät

Anbaufläche in Niedersachsen deutlich gestiegen - Trockenes Herbstwetter bremste


Hannover (agrar.de) - Niedersachsens Bauern haben den Rapsanbau in diesem Herbst
ausgedehnt und damit den derzeit günstigen Marktbedingungen für Ölsaaten
Rechnung getragen. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ist die
Anbaufläche nach ersten Berechnungen von 64.167 Hektar (ha) auf 66.170 ha
angestiegen. Hinzu kommen 26.350 ha Raps als nachwachsender Rohstoff auf
Stilllegungsflächen, im vergangenen Jahr waren es mit 23.533 ha deutlich
weniger. Damit wächst der Raps zurzeit auf mehr als 90.000 ha gegenüber 87.700
im Jahr zuvor.

Auch bundesweit hat der Rapsanbau zugenommen, wie die im Auftrag der Union zur
Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) erstellte
'Kleffmann-Studie' ergeben hat. Zur Ernte 2004 sind demnach insgesamt 1,227
Millionen ha Winterraps zur Aussaat gekommen, das waren 6.500 ha mehr als in
diesem Jahr geerntet worden sind. Davon entfielen 915.700 ha auf den so
genannten Food-Winterraps, der vor allem in der Ernährungsindustrie verarbeitet
wird. Weitere 311.265 ha Raps wurden auf Stilllegungsflächen zur technischen
Verwertung insbesondere für Biodiesel ausgesät. Zwar lag die ursprüngliche
Aussaatfläche im vergangenen Jahr höher, durch Auswinterungsschäden musste aber
ein Teil der Rapsäcker wieder umgepflügt werden.

Einer noch deutlicheren Ausdehnung des Anbaus stand die große Trockenheit
während der Saatzeit im August entgegen. So hat im Wesentlichen der Nordwesten
Deutschlands zugelegt, während in Bayern sogar größere Flächenverluste von
12.700 ha zu verzeichnen waren. In den neuen Bundesländern blieb der Anbau
dagegen stabil mit Ausnahme von deutlichen Einschränkungen in
Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zu den übrigen Bundesländern spielt
Niedersachsen beim Rapsanbau nur im Mittelfeld. Alle neuen Bundesländer sowie
Bayern verfügen über größere Anbauflächen. Wichtigster Rapserzeuger ist
Mecklenburg-Vorpommern mit allein gut 213.000 ha. Besonders stark ist der
Rapsanbau überall dort, wo keine Zuckerrüben wachsen. Innerhalb der EU ist
Deutschland mit Abstand der wichtigste Rapserzeuger.

Bereits vor der Herbstaussaat hatte die Ufop wegen der guten Nachfrage eine
Ausdehnung des Anbaus empfohlen. Dem sind viele Bauern gefolgt. Die steigende
Nachfrage nach Ölen und Fetten innerhalb Europas beruht zum Teil auf der kräftig
wachsenden Biodieselproduktion. Von 1998 bis 2003 hat sich die
Produktionskapazität in Deutschland mit etwa 1,1 Millionen Tonnen nahezu
verzehnfacht. Dies entspricht einem Rohstoffbedarf bzw. Flächenäquivalent von
etwa 700.000 Hektar, mehr als der Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche!
Auch am Weltmarkt sind die Aussichten für Ölsaaten derzeit gut. Für die kommende
Ernte können die Bauern deshalb mit einer positiven Preisentwicklung rechnen.
Schon jetzt werden Kontrakte für die Ernte 2004 zu interessanten Konditionen
angeboten.

Links zum Thema Energiepflanzen,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de