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@grar.de Aktuell - 27.11.2003

Hilse: Hühnerhaltung nicht nur emotional betrachten

Landvolk-Präsident fordert stärkere Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse


Hannover (agrar.de) - Bei der im Bundesrat anstehenden Abstimmung über die
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssen nach Auffassung des
niedersächsischen Landvolk-Präsidenten Werner Hilse die neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse stärker berücksichtigt werden. Keinesfalls
dürften nur Emotionen und subjektives Befinden Richtschnur des politischen
Handelns sein. 'Populistische Totalverbote der Käfighaltung greifen daher zu
kurz', sagte Hilse. Vielmehr würden unabhängige Forschungs- und Praxisergebnisse
belegen, dass eine modifizierte Intensivlegehennenhaltung gegenüber der
Freiland- und Bodenhaltung große Vorteile in den Bereichen
Lebensmittelsicherheit, Reduzierung des Medikamenteneinsatzes, Umweltbelastung,
Wirtschaftlichkeit und Tierschutz aufweist. Besonders die Versuche der
Kleingruppenhaltung in ausgestalteten Appartements seien vielversprechend
angelaufen und sollten ausgewertet werden.

Nach Angaben Hilses stammt etwa ein Drittel der in Deutschland produzierten Eier
aus Niedersachsen. In rund 12.000 Betrieben würden etwa 14 Millionen Legehennen
gehalten. Dieser dynamische Wirtschaftszweig in Niedersachsen dürfe nicht
geopfert werden, um gleichzeitig die Hennenhaltung in andere Länder mit
geringeren Tierschutzstandards zu verlagern. 'Es geht doch nicht um eine
Renaissance der bisherigen Käfighaltung', bekräftigte Hilse. Vielmehr sollten
mögliche Haltungsalternativen - dazu zähle auch die sogenannte
Kleingruppenhaltung - vorurteilsfrei geprüft und danach entschieden werden.

Ebenso wie die Hennen benötigten auch die Schweinehalter alsbald eine Rechts-
und Planungssicherheit, um investieren zu können, sagte Hilse. Hier favorisiere
das Landvolk Niedersachsen die Vorgaben der EU-Schweinehaltungsrichtlinie in der
Umsetzung 'Eins zu Eins'. Nationale Verschärfungen würden zu erheblichen
Wettbewerbsverzerrungen führen und die Produktionskosten erhöhen. Die
Verordnungsvorschläge des Bundeslandwirtschaftsministeriums bezeichnete Hilse
als inakzeptabel. Die vom Agrarausschuss des Bundesrates vorgelegten Änderungen
der Schweinehaltungsverordnung seien daher unbedingt notwendig und zeigten in
die richtige Richtung. Gleichwohl bedeuteten aber auch diese Vorschläge
gegenüber der EU-Richtlinie eine erhebliche Verschärfung.

Links zum Thema Tierhaltung und Geflügel,
Links zum Thema Verbände.

 


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