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@grar.de Aktuell - 27.11.2003

Müller und Sonnleitner: Verbraucher und Landwirtschaft ziehen an einem Strang

Berliner Scheunengespräche bringen mehr Transparenz in die landwirtschaftliche Produktion


Berlin (agrar.de) - 'Wir wollen gemeinsam für mehr Vertrauen zwischen
Landwirtschaft und Verbrauchern und größere Transparenz in der
Nahrungsmittelproduktion sorgen.' Dieses Fazit zogen Frau Prof. Dr. Edda Müller,
Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband und Gerd Sonnleitner,
Vorsitzender der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL)
sowie Präsident des Deutschen Bauernverbandes anlässlich des ersten Berliner
Scheunengesprächs. Auf Einladung der FNL waren Müller und Sonnleitner nach
Schmachtenhagen (Oberhavel) gekommen, um nach einer Betriebsbesichtigung mit
Siegfried Mattner, Geschäftsführer der Schmachtenhagener AGRA GmbH, über moderne
Tierhaltung, Qualitätsstandards und Direktvermarktung zu diskutieren.

Müller und Sonnleitner waren sich einig, dass Verbraucher wieder stärker an die
Urproduktion herangeführt werden müssen und begrüßten daher die Aktivitäten im
Bereich der Direktvermarktung. Der direkte Kontakt mit dem Kunden sei wertvolle
Öffentlichkeitsarbeit und sorge für ein Vertrauensverhältnis. Sonnleitner
wörtlich: 'Reden bringt die Leute zusammen'. Wenn die Produktionstransparenz
gegeben ist, muss es nach Aussage von Frau Müller nicht immer 'Öko' sein. Da
aber nicht alle Verbraucher bei Direktvermarktern einkaufen könnten, sollten
auch Supermarktkunden über entsprechende Kennzeichnung und Zertifizierung ein
größtmögliches Maß an Sicherheit bekommen. Gemeinsam mahnten Müller und
Sonnleitner an, auf EU-Ebene einheitliche Gesetze und Vorschriften zur
Kennzeichnung von und Werbung für Nahrungsmitteln durchzusetzen.

Beeindruckt zeigte sich die oberste Verbraucherschützerin von dem vielfältigen
Engagement der Schmachtenhagener AGRA GmbH. Der Begriff der multifunktionalen
Landwirtschaft sei ihr erstmalig so plastisch vor Augen geführt worden. Zuvor
hatte Geschäftsführer Mattner in den Ställen, in der betriebseigenen Molkerei
und Fleischerei sowie in den Hallen des Bauernmarktes seine
Unternehmensphilosophie erläutert. Ein besonderes Anliegen sei für ihn die
Stärkung des ländlichen Raums, bei der die Landwirtschaft wie ein Motor wirke.
Mit 80 Mitarbeitern und 30 Auszubildenden biete die Schmachtenhagener AGRA GmbH
viele Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund forderte Mattner gleiche
Wettbewerbsbedingungen für Direktvermarkter in den verschiedenen Bundesländern.
Aber auch EU-weit müssten die Bedingungen harmonisiert werden, um den drohenden
Export von Arbeitsplätzen durch nationale Alleingänge in der Agrar-
und Umweltpolitik zu stoppen.

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