Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 26.11.2003

Künast: Neue FAO-Hunger-Zahlen alarmierend

WTO Agrarverhandlungen zur Hungebekämpfung nutzen


Berlin (agrar.de) - 'Alarmierend' nennt Bundesverbraucherministerin Renate
Künast die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) herausgegebenen Zahlen zur aktuellen Hunger- und
Unterernährungssituation in der Welt. 'Die Zunahme chronisch unterernährter
Menschen erfordert dringend den koordinierten Einsatz aller Instrumente zur
Bekämpfung von Hunger und Unterernährung, und zwar weltweit', so die Ministerin.
Bei den WTO-Verhandlungen müsse die Bedeutung fairer Handelsbedingungen für die
Chancen zur Hungerbekämpfung ganz oben auf der Tagesordnung bleiben.

'Angesichts der Zahlen ist deutlich, dass wir uns eine Hängepartie bei den
WTO-Agrarverhandlungen nicht leisten können. Deshalb unterstütze ich den
Kurswechsel des EU-Handelskommissars Lamy ausdrücklich, den Agrarhandelsfragen
und den übrigen Verhandlungsthemen Vorrang vor der Behandlung der sogenannten
Singapur-Themen einzuräumen. Sollten die bekannt gewordenen Überlegungen Pascal
Lamys, die Singapur-Themen durch plurilaterale Abkommen von den
Agrarhandelsfragen zu entkoppeln, deutliche Fortschritte im Agrarsektor möglich
machen, ist das zu begrüßen', so Künast.

Zusätzlich engagiere sie sich weiterhin intensiv für internationale
Vereinbarungen zur Sicherung des Rechts auf Nahrung. Solche Leitlinien würden
bei den Entwicklungsländern noch stärker umfassendes Regierungshandeln im Sinne
der Hunger leidenden Menschen einfordern. Die reicheren Staaten seien
aufgefordert, sie dabei zu unterstützen.

Künast wies darauf hin, dass das Bundesverbraucherministerium seit ihrem
Amtsantritt seine Aktivitäten für die Bekämpfung des Welthungers wesentlich
intensiviert und ausgeweitet habe. Trotz immenser Einsparzwänge würden aus dem
Agrarhaushalt jährlich 10 Millionen Euro für die bilaterale
Projekt-Zusammenarbeit mit der FAO zur Ernährungssicherung eingesetzt. Die 2001
und 2002 durchgeführten Projekte in Afghanistan seien kürzlich mit
hervorragendem Ergebnis evaluiert worden.

Sehr erfreut zeigte sich die Ministerin darüber, dass unter den im FAO-Bericht
erwähnten aktuellen Positivbeispielen für Initiativen zur Hunger-Bekämpfung auch
die Länder genannt würden, die von ihrem Ministerium besonders gefördert würden:
Brasilien und Sierra Leone. Sie wies darauf hin, dass sich bei der anstehenden
FAO-Konferenz in Rom Deutschland trotz des heimischen Haushaltsdefizits für
einen nominal ansteigenden FAO-Haushalt einsetzen werde.

Links zum Thema Landwirtschaft international.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de