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@grar.de Aktuell - 26.11.2003

Bauernbund erwartet von der Agrarministerkonferenz Einigung für Kombimodell


Belsdorf (agrar.de) - 'Wir erwarten von der morgigen
Sonder-Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern eine verantwortungsvolle
Einigung zur Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland. Die Möglichkeiten, die
die Luxemburger Beschlüsse zulassen, sollten daher voll genutzt werden. Die
Einführung einer Betriebsprämie, die sich an der durchschnittlichen Produktion
der Jahre 2000 - 2002 orientiert, lehnt der Deutsche Bauernbund ab. Wir halten
die Einführung einer regionalen Flächenprämie ab 2005 für sinnvoller und
zukunftsweisender. Aber auch ein Kombimodell, welches schrittweise von einer
Betriebsprämie in eine Flächenprämie geht, wäre akzeptabel,' so der Präsident
des Deutschen Bauernbundes (DBB, Kurt-Henning Klamroth.

'Wir halten die Flächenprämie für das bessere Modell, da damit der Gesellschaft
eine klare Begründung für die Zahlungen an die Landwirtschaft gegeben werden
kann. Bei diesem Modell bleibt die Prämie bei Kauf- oder Pachtwechsel auf der
Fläche. Die Prämie wird für die ökologischen, landeskulturellen und
sozioökonomischen Leistungen der Landwirtschaft bezahlt. Betriebsentwicklungen
sind möglich, Bauern und Bäuerinnen kann eine langfristige Planungssicherheit
gegeben werden.

Bei der Betriebsprämie wird die Begründung nicht lange halten. Die Gesellschaft
wird fragen, warum die Bauern für eine Produktion der Jahre 2000 - 2002 Geld
bekommen. Es wird landwirtschaftliche Flächen mit Prämie und ohne Prämie geben.
Gerichtliche Streitigkeiten werden die Folge sein. Betriebsentwicklungen, gerade
für Jungbauern, werden kaum noch möglich sein. Die ungerechte Flächenverteilung
in den neuen Bundesländern zugunsten der LPG-Nachfolgebetriebe wird zementiert.
Die Landwirtschaft wird keine Perspektive mehr haben. Wir fordern daher gerade
die neuen Bundesländer auf, nicht das Betriebsprämienmodell zu unterstützen.

Enttäuscht sind wir vom Deutschen Bauernverband, der sich auf ein
Betriebsprämienmodell festgelegt hat. Wegen möglicher Umverteilungswirkungen
zwischen den Betrieben setzt er leichtfertig die gesellschaftliche Akzeptanz von
Prämienzahlungen an die Landwirtschaft aufs Spiel. Damit hat sich der DBV als
nicht zukunftsfähig erwiesen,' so Klamroth abschließend.

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