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@grar.de Aktuell - 25.11.2003

Klamroth: Flurschäden durch Wildschweine müssen begrenzt werden

Landvolkverband Sachsen-Anhalt fordert Landwirtschaftsministerium zum Handeln auf


Quedlinburg (agrar.de) - 'Die Wildschweine haben in den letzten Wochen in
Sachsen-Anhalt erheblichen Flurschaden, insbesondere bei Grünland, angerichtet,
der von der Landwirtschaft so nicht mehr hingenommen werden kann. Teilweise
übersteigen die zu entschädigenden Schadenshöhen das Leistungsvermögen der
Jagdpächter. Der Grund für die Ausbreitung des Schwarzwildes liegt in günstigen
natürlichen Lebensbedingungen. Der massive Populationsanstieg in Sachsen-Anhalt
wird durch jagdliche Eingriffe bisher nicht abgeschöpft. Die Folgen überhöhter
Schwarzwildbestände äußern sich neben den steigenden Schäden auf
landwirtschaftlichen Nutzflächen auch in der zunehmenden Gefahr von Seuchenzügen
der Schweinepest und zunehmenden Wildunfällen. Wir fordern daher das
Landwirtschaftsministerium auf, gemeinsam mit dem landwirtschaftlichen
Berufsstand, dem Landesjagdverband und dem Waldbesitzerverband eine Strategie zu
entwickeln, um den Schwarzwildbestand zu reduzieren,' so der Präsident des
Landvolkverbandes Sachsen-Anhalt, Kurt-Henning Klamroth.

Der Landvolkverband schlägt in Anlehnung an eine gemeinsame Empfehlung zur
Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände in Bayern, folgende Leitsätze, auch
für Sachsen-Anhalt vor:

- Intensive Bejagung unter Nutzung aller zulässigen Jagdarten, insbesondere
Durchführung von revierübergreifenden Bewegungsjagden und Sammelansitzen.

- Forcierung des jagdlichen Übungsschießens (insbesondere auf den sog. laufenden
Keiler).

- Ganzjähriger Abschuss von Überläufern und vor allem von Frischlingen bei jeder
sich bietenden Gelegenheit, ohne Rücksicht auf deren körperliche Stärke.

- In der Zeit von Oktober bis Januar forcierte Bejagung von Bachen unter
Erhöhung des Bachenanteils auf mindestens 10 Prozent (besser sogar 20 Prozent)
der Gesamtstrecke möglichst unter Schonung der Leitbachen.

- Intensive Schwerpunktbejagung in den Feldrevieren, aber auch an der
Wald-Feld-Grenze in den Sommermonaten.

- Beschränkung der Kirrung auf den geringst möglichen Umfang.
Abstimmung über die räumliche und zeitliche Verteilung der Kirrung in einer
Schwarzwildarbeitsgemeinschaft.

- Intensivierung des zielgerichteten Informationsaustausches zwischen
Landwirten, Waldbesitzern und Jagdpächtern über Wildschäden und den
Einsaatzeitpunkt gefährdeter Kulturen.

Links zum Thema Jagd und Wild,
Links zum Thema Verbände.

 


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