Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 24.11.2003

Rheinland-Pfalz: Trockenheit und Borkenkäfer setzten dem Wald zu


Mainz (agrar.de) - 'Der extrem trockene und heiße Sommer hat den Wäldern in
Rheinland-Pfalz zugesetzt. Laubbäume verloren durch den Trockenstress bereits im
August einen Teil ihrer Blätter. Frisch gepflanzte Kulturen vertrockneten. Den
Nadelholzbeständen setzte der Borkenkäfer zu.' Dies gab der Präsident der
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Günther Schartz
anlässlich der jüngsten Sitzung des Kammerforstausschusses bekannt. Wie der
Ausschussvorsitzende Michael Prinz zu Salm-Salm ausführte, seien rund 250.000
Festmeter Fichtenholz dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Dies wirke sich sofort
in den Kassen der Waldbesitzer aus, denn durch den Käferbefall verfärbe sich das
Holz oft Blau und könne dann nur noch zu geringeren Preisen an die Sägeindustrie
verkauft werden.

Aber nicht nur das Wetter schlägt Kapriolen, auch die Berliner Politik bereitet
den Waldbesitzern Sorgen. Die Regierungskoalition hat beschlossen, das
Bundeswald- und Bundesjagdgesetz zu novellieren. Die Grundeigentümer sehen dies
mit Skepsis. Das rheinland-pfälzische Waldgesetz stammt aus dem Jahre 2001 und
ist somit nicht nur neu, sondern das modernste in Deutschland.
Änderungsnotwendigkeiten ergeben sich insofern nicht. Beim Bundesjagdgesetz gibt
es durchaus den ein oder anderen Änderungswunsch der Waldbesitzer, so Salm, aber
die Gefahr, dass das Jagdrecht eigentumsfeindlich gestaltet wird, ist groß. Eine
Verkürzung der Jagdzeiten oder die Einschränkung der jagdbaren Tiere im
Jagdrecht wurde von den Ausschussmitgliedern entschieden abgelehnt.

Einen weiteren Themenschwerpunkt des Ausschusses, der den Vorstand der
Landwirtschaftskammer in allen Fragen der Forst-, Jagd- und Fischereiwirtschaft
berät, bildete die Auswirkung der Forstorganisationsreform in Rheinland-Pfalz.
Durch die Schließung von 43 von 88 Forstämtern will das Land bis zum Jahre 2010
27 Millionen Euro Personal- und Sachkosten sparen. Im Bereich der
Privatwaldberatung will das Land seine Intensität nicht zurückfahren. Insofern
begrüßen auch die Mitglieder des Forstausschusses, dass ab 2004 eine
Privatwaldinventur geplant ist. Diese soll mittelfristig die forstliche
Bewirtschaftung und die Bündelung des geernteten Holzes verbessern. Die
Inventurgrundlagen wurden von drei Mitarbeitern der Landesforstverwaltung
vorgestellt: Godehard Ontrup, Dirk Ueckermann und Wienand Schmitz berichteten
über das Vorgehen und die Umsetzung der geplanten Inventur.

Links zum Thema Wald und Forst,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de