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@grar.de Aktuell - 24.11.2003

Flath: Berlin plant das Aus für zahlreiche Milchviehbetriebe in Sachsen


Dresden (agrar.de) - Sollte die EU-Agrarreform so umgesetzt werden wie derzeit
von der Bundesregierung geplant, müssen sich Sachsens Landwirte auf drastische
Einkommenverluste gefasst machen. 'Wenn die von der Bundesregierung favorisierte
bundeseinheitliche Flächenprämie kommt, verliert die sächsische Landwirtschaft
etwa 40 Millionen Euro', warnte Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister
Steffen Flath. Damit plane Bundesministerin Künast einen großen
Einkommenstransfer in die alten Länder, so Flath. Aus dem Künast-Modell ergäben
sich unter den Bundesländern Gewinner und Verlierer. Sachsen gehöre zu den
großen Verlierern. Durch zusätzliche Einschnitte bei Milch und Roggen würden
sich die Gesamtverluste bis zum Jahr 2007 auf über 100 Millionen Euro summieren.
Flath sieht dadurch bis zu 30 Prozent der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft
gefährdet. Vor allem Milchviehbetriebe würden die Reformpläne nicht überstehen.
Flath sprach sich für ein Prämienmodell mit größeren Spielräumen für die
Bundesländer aus.

Berechnungen der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft zufolge
gehören im Freistaat gerade reine Milchviehbetriebe zu den Verlierern des
Künast-Modells. Besonders für Unternehmen im Mittelgebirge und Vorland stelle
sich generell die Frage ihrer weiteren Existenz, urteilt die Landesanstalt.

Im Zuge der EU-Agrarreform sollen die Direktbeihilfen von der Produktion
entkoppelt werden. Derzeit versuchen die Bundesregierung und die Bundesländer
sich auf ein deutschlandweit einheitliches Umsetzungsmodell der EU-Agrarreform
zu einigen. Nach Vorstellungen der Bundesregierung sollen Deutschlands Landwirte
ungeachtet regionaler Besonderheiten ab 2012 eine bundesweit einheitliche
Flächenprämie erhalten. Ein entsprechendes Gesetz soll im nächsten Jahr
beschlossen werden. Am kommenden Donnerstag werden die Länderagrarminister dazu
in Berlin zusammenkommen.

Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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