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@grar.de Aktuell - 21.11.2003
Leitfaden 'Lernen auf dem Bauernhof'
Bonn (agrar.de) - Der Bauernhof als außerschulischer Lernort wird wieder
zunehmend nachgefragt, nachdem die Wissensvermittlung rund um Landwirtschaft und
Ernährung in den vergangenen Jahren in den Schulen häufig vernachlässigt oder
eingeschränkt wurde. Das Angebot vieler Bauernfamilien und landwirtschaftlicher
Unternehmen, sich für 'Lernen auf dem Bauernhof' zur Verfügung zu stellen, hat
insbesondere durch die Aktion des Berufsstandes 'Bauernhof als Klassenzimmer'
ernorme Impulse erhalten. Mittlerweile gibt es bundesweit flächendeckend
spezifische Angebote für die verschiedenen Schultypen und vielfältige vom Verein
information.medien.agrar (i.m.a.) erstellte umfangreiche Lehr- und
Lernmaterialien für den Einsatz in Schulen.
Um den landwirtschaftlichen Betrieben bei der konkreten Umsetzung des 'Lernen
auf dem Bauernhof' und damit für den Aufbau eines neuen Betriebszweiges
Unterstützung zu gewähren, wurde von der Bundesinitiative 'Lernen auf dem
Bauernhof' jetzt ein Leitfaden herausgegeben, dessen Inhalte von der i.m.a. und
der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen unter wissenschaftlicher
Begleitung von Professor Dr. Hermann Boland von der Universität Gießen erstellt
wurde. Der Parlamentarische Staatssekretär des
Bundeslandwirtschaftsministeriums, Matthias Berninger, hat diesen Leitfaden auf
dem landwirtschaftlichen Lernbauernhof der Familie Maurer im hessischen
Ober-Eschbach vorgestellt. Der Lernbauernhof vor den Toren Frankfurts hat sich
auf projektorientiertes Arbeiten mit Schulklassen von der Grundschule bis zur
gymnasialen Oberstufe spezialisiert und damit einen Betriebszweig aufgebaut. Der
vom Trägerverein 'Lernbauernhof Rhein-Main' unterstützte Betrieb, dem auch die
örtlichen Kreisbauernverbände angehören, ist bereits bis zum Oktober 2004
ausgebucht.
Die Palette der im 118 Seiten umfassenden Leitfaden aufgelisteten Möglichkeiten
für 'Lernen auf dem Bauernhof' ist groß. Sie umfasst den Schulbauernhof, bei dem
die pädagogische Arbeit im Mittelpunkt steht ebenso wie den Vollerwerbsbetrieb
mit Hoferkundungen und Besichtigungen als freiwillige Leistungen. Für
Neueinsteiger enthält der Leitfaden wichtige Unterstützung vom Planen bis zur
Umsetzung, pädagogische Angebote, Fragen des Versicherungsschutzes und der
Finanzierung. Anhand praktischer Beispiele werden verschiedene Ablaufraster und
Muster für die Programme einer Betriebsführung oder Hoferkundung aufgezeigt. Der
Leitfaden soll auch Lehrkräfte motivieren, neue Lernformen zu wählen und die
landwirtschaftlichen Tätigkeiten und Zusammenhänge in den Schulalltag zu
integrieren. 'Lernen auf dem Bauernhof' eröffnet Kindern und Jugendlichen
vielfältige Möglichkeiten der Mitarbeit. Durch die Verknüpfung von körperlicher
Arbeit, sinnlicher Naturerfahrung und der Vermittlung praktischer Fertigkeiten
können junge Menschen für die Landwirtschaft sensibilisiert werden.
Im Leitfaden werden zahlreiche Rechts-, Organisations-, Versicherungs- und
Finanzierungsfragen bei Hofveranstaltungen beantwortet. Ebenso werden die Fragen
zur kostendeckenden Aufwandsentschädigung und Honorierung erörtert. So sind im
Leitfaden Beispiele für detaillierte Kostenkalkulationen von Hoferkundungen
aufgeführt. Der Leitfaden will nicht zuletzt zwischen Bauernhof und Schule,
zwischen Landwirten und Lehrkräften vermitteln und das Miteinander fördern. Im
Einzelnen werden die Zuordnungen und Dienstleistungen der unterschiedlichen
Aktionsstellen in den jeweiligen Bundesländern von der Landes- bis auf die
Kreisebene erläutert.
Das Informationsangebot des Leitfadens wird zudem durch den
Internet-Auftritt der Bundesinitiative ergänzt. Das Kernstück des
Portals stellt die Adressdatenbank von Höfen mit einem pädagogischen Angebot
dar. Der Leitfaden kann kostenlos über die i.m.a. (E-Mail) bezogen
werden.
Links zum Thema Dokumente,
Links zum Thema Schulbauernhof.
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