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@grar.de Aktuell - 20.11.2003

WLV zur EU-Agrarreform: Umverteilung vermeiden und Entscheidungen der Nachbarstaaten berücksichtigen

Verband für betriebsindividuelle Entkopplung der Direktzahlungen


Münster (agrar.de) - Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband
(WLV) spricht sich für eine betriebsindividuelle Entkopplung der
Direktzahlungen im Rahmen der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform aus. Dies
hat Präsident Franz-Josef Möllers in einem Schreiben an die
westfälisch-lippischen Bundestagsabgeordneten verdeutlicht und gebeten, diese
Position des WLV zum Wohle der bäuerlichen Familienbetriebe in Westfalen-Lippe
zu unterstützen.

Bei der Formulierung seines Ende letzter Woche verabschiedeten Positionspapiers
zur Umsetzung der EU-Agrarreform habe sich der Landwirtschaftsverband von
folgenden Zielen leiten lassen: Die nationale Umsetzung der EU-Ratsbeschlüsse
müsse zu allererst die aktiv wirtschaftenden Betriebe stärken und ermutigen.
Auch habe die Gestaltung der Prämienzahlungen die längerfristigen
Marktperspektiven der westfälisch-lippischen Landwirtschaft in Deutschland und
erst recht im gemeinsamen europäischen Markt zu festigen. Deshalb müsse bei der
Umsetzung der Reformvorschläge ein besonderes Augenmerk auf die Entscheidungen
der europäischen Nachbarstaaten gelegt werden. Schließlich sei eine Umverteilung
der Direktzahlungen zu vermeiden.

Wie der WLV-Präsident in seinem Schreiben betont, habe der
Landwirtschaftsverband seit den Luxemburger Beschlüssen vom Juni diesen Jahres
die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten der Reform zur Gemeinsamen
Agrarpolitik sorgfältig geprüft. Dabei habe sich erneut gezeigt, dass die
grundsätzliche Kritik des WLV an vollständig entkoppelten Direktzahlungen und
den damit verbundenen Umsetzungsproblemen sehr berechtigt sei.

Es sei zu befürchten, dass durch die EU-Ratsbeschlüsse nicht mehr die
Ausrichtung der bäuerlichen Familienbetriebe auf die Nahrungsmittelmärkte im
Vordergrund steht, sondern eine Extensivierung der Landwirtschaft, die eine
wettbewerbsstarke und nachhaltige Wirtschaftsweise gefährdet. So wäre mit dem
ebenfalls in der politischen Diskussion befindlichen so genannten Regionalmodell
eine ungerechtfertigte Umverteilung der Direktzahlungen zwischen
landwirtschaftlichen Betrieben verbunden. Vor allem Milchviehbetriebe und
Jungbullenmäster würden bei einer regionalisierten einheitlichen Flächenprämie
große finanzielle Verluste erleiden, die ihre Existenz gefährdeten.

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