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@grar.de Aktuell - 20.11.2003

Landvolk fordert höhere Vergütung für Strom aus Biogas

Einspeiseentgelt bei Windkraft und Sonnenenergie deutlich höher - Biogas darf nicht schlechter gestellt werden


Hannover (agrar.de) - Die geplante Einspeisevergütung von 2,5 Cent je
Kilowattstunde (KWh) für Strom aus Biogas muss nach Auffassung des
Landvolks Niedersachsen auf 6,5 Cent je KWh erhöht werden. Die Novelle
des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) sollte daher geändert werden, um der
energetischen Verwertung von Biomasse als effizientester Form der
Sonnenenergienutzung die nötigen Impulse für eine breite Markteinführung zu
verschaffen.

Im Vergleich zur Windkraft und zur Photovoltaik dürfe der Biogasbereich
finanziell nicht schlechter gestellt werden, begründet der Ausschuss für
regenerative Energien beim Landvolk Niedersachsen seinen Vorstoß. Bei
Photovoltaik sei eine Steigerung der Einspeisevergütung von derzeit knapp 46
Cent auf 57,4 Cent je KW/h geplant. 'Davon können unsere Biogasanlagenbetreiber
nur träumen', sagte Ausschussvorsitzender Jürgen Hirschfeld. Für rein
landwirtschaftliche Betreiber, die in ihren Vergärungsanlagen Gülle oder
Energiepflanzen verarbeiteten, sei ein 'Bonus' in Höhe von 2,5 Cent je KWh
geplant. Dieser Satz reiche aber nicht aus, um die Kosten des Anbaus von
Energiepflanzen wie Getreide, Mais oder Sonnenblumen zu decken. 'Um die
erheblichen CO²-Minderungspotentiale zu nutzen, muss die Bonusvergütung um vier
Cent je KW/h angehoben werden', meinte Hirschfeld. Gerade die in Norddeutschland
üblichen größeren Anlagen bedürften einer höheren Stützung, um dem Biogassektor
zum Durchbruch zu verhelfen.

Der Ausschuss sieht in einer breiteren Einführung der Biogastechnologie
erhebliche Effekte für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftskraft in den
ländlichen Räumen. Im Gegensatz zu allen anderen Erneuerbaren Energieformen
könne mit Biomasse tatsächlich die sogenannte Grundlast abgedeckt werden, meinte
Hirschfeld. Die Energie sei über eine Silierung speicherbar. Außerdem seien die
in den Biogasanlagen verwendeten Kulturen, wie zum Beispiel alte Getreidearten
gemischt mit Wildblumen, eine 'Bereicherung für die Ästhetik unserer
Kulturlandschaft'. Schließlich biete der Energiepflanzenanbau aufgrund der
sogenannten Entkopplung im Rahmen der geplanten EU-Agrarreform ein großes
Einstiegspotential. 'Diese Chance als Ausweg aus der Krise der deutschen
Landwirtschaft muss unbedingt genutzt werden', sagte Hirschfeld.

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