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@grar.de Aktuell - 20.11.2003

Düngeraufwand sinkt weiter

Phosphat- und Kalidüngung seit 1970 auf ein Viertel gesunken


Hannover (agrar.de) - Nur Phosphatdünger wurde im vergangenen Wirtschaftsjahr
2002/03 (1.7. bis 30.6.) geringfügig mehr auf Felder und Wiesen gestreut, bei
allen anderen Düngemitteln haben die deutschen Bauern den Verbrauch noch einmal
reduziert. Dieser Trend hält nach Informationen des niedersächsischen
Landvolk-Verbandes bereits seit dem Ende der 70-er Jahre an. Bei
Phosphat und Kali ist sogar schon das sehr niedrige Düngungsniveau des Jahres
1949 unterschritten.

Gezieltere, genauere Anwendungstechniken und feinfühligere Steuerung der Düngung
genau nach dem Bedarf der Pflanzen haben eine erhebliche Einsparung von
Düngemitteln ermöglicht. Auch die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten
Bodenvorräte an Grundnährstoffen sowie die bessere Verwertung von organischen
Düngern erlauben die Reduzierung der 'Nährstoffe aus dem Sack'. Bei Phosphat und
Kali ist die Intensität der Düngung - vielfach wegen der angespannten
Wirtschaftslage auf den Höfen - aber teilweise bereits in Besorgnis erregendem
Maße verringert worden, dass Fachleute einen Abbau der Bodenfruchtbarkeit
befürchten.

Gegenüber dem Wirtschaftsjahr zuvor stieg der Inlandsabsatz von
Phosphatdüngemitteln entgegen dem langjährigen Trend wieder um 4,1 Prozent von
314.600 Tonnen (t) auf 327.400 t an. Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 1979/80 ist
der Phosphatdüngerabsatz allerdings auf ein Viertel geschrumpft, damals hatte er
mit 1,319 Millionen t das Maximum erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr sank der
Kaliabsatz um 5,2 Prozent von 505.900 t auf 479.700. Auch bei Kali wurde nur
noch gut ein Viertel der Menge von 1,735 Millionen t im Jahr 1979/80 gestreut.
Gespart haben die Bauern ebenfalls bei den mengenmäßig weit stärker eingesetzten
Stickstoffdüngern, der Inlandsabsatz sank von 1,791 Millionen t auf 1,787
Millionen t. Der Höhepunkt der Stickstoffdüngung war ebenfalls 1979/80 mit 2,269
Millionen t erreicht und ist seither kontinuierlich gesunken.

Entsprechend dem Trend bei den übrigen Düngemitteln wurde auch der Kalkeinsatz
verringert, und zwar um 8,4 Prozent von 2,310 Millionen t auf 2,117 Millionen t.
Auch dies sehen Fachleute mit Sorge, weil Kalk vor allem zur Bodenverbesserung
und insbesondere zum Gegensteuern der Bodenversauerung eingesetzt wird. Den
Höhepunkt hatte der Kalkeinsatz 1989/90 mit 3,076 Millionen t erreicht.

Auf den Hektar (ha) landwirtschaftlich genutzter Fläche bezogen wurden im
vergangenen Wirtschaftsjahr noch 105,3 kg Stickstoff gedüngt. Hier lag das
Maximum im Jahr 1979/80 bei 120 kg/ha. Gegenüber den anderen Düngemitteln war
die Einsparung bei Stickstoff am geringsten, weil nur der Stickstoff unmittelbar
ertragswirksam ist. Sowohl eine Über- als auch Unterversorgung der Bestände
führt sofort zu Mindererträgen. Dagegen kann bei Phosphat und Kali durchaus
einmal für ein oder mehrere Jahre reduziert gedüngt werden, ohne dass dies an
den Pflanzenbeständen sofort sichtbar wird. Pro ha wurden im vergangenen Jahr
noch 19,3 kg Phosphat und 28,3 kg Kali eingesetzt gegenüber dem Maximum von 70,9
bzw. 93,3 kg. An Kalk wurden 115,3 kg je ha gestreut.

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