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@grar.de Aktuell - 19.11.2003

Niedersachsen: Futtermittel erheblich teurer geworden

Veredlungsbetriebe in der Kostenklemme - Schlachtviehpreise auf niedrigem Niveau


Hannover (agrar.de) - Für zugekauftes Futter müssen die niedersächsischen Bauern
zurzeit deutlich tiefer in die Tasche greifen. Nicht nur Futtergetreide ist nach
Angaben des Landvolks Niedersachsen seit der letzten knappen Ernte
erheblich teurer geworden, auch für Importfuttermittel wie Sojaschrot werden
höhere Preise gefordert. Auf der anderen Seite können die Bauern ihre
gestiegenen Kosten nicht durch höhere Schlachtviehpreise ausgleichen. Im
Gegenteil, wegen fehlender Nachfrageimpulse gibt es bei Schlachtschweinen
vorerst kaum Spielraum für nachhaltige Befestigungen der gegenwärtig mit 1,23
Euro je kg in der Handelsklasse E recht niedrigen Erzeugerpreise. Die Mäster
geraten deshalb jetzt zunehmend in die Kostenklemme, nachdem die Erlöse bereits
seit Jahresbeginn auf niedrigem Niveau verharren.

Grund für die kräftigen Preissteigerungen bei Futtermitteln ist vor allem die
kleinere Getreideernte in diesem Jahr. So kostete Futterweizen, der nicht nur
direkt auf den Betrieben als Schrot verfüttert wird, sondern auch wichtiger
Bestandteil von Fertigfuttermischungen ist, direkt in der Ernte 104 bis 106 Euro
je Tonne (t). Anfang November wurde Weizen dagegen für 144 bis 147 Euro je t
gehandelt. Das ist ein Anstieg um fast 40 Prozent, und nach Einschätzung von
Fachleuten besteht aufgrund des weltweit knapperen Angebotes noch Potenzial für
weitere Steigerungen. Auch mit Sojaschrot ist der Markt nach einer nur mäßigen
Ernte in den USA und starker Nachfrage in China nur knapp versorgt. Für dieses
Eiweißfuttermuttel stiegen die Forderungen gegenüber dem Frühjahr ebenfalls um
ungefähr 40 Prozent von 180 auf 255 Euro je t. Auf die Mischfutterpreise haben
die Steigerungen der Einzelkomponenten noch nicht voll durchgeschlagen, dennoch
zeichnet sich auch hier bereits ein kräftiger Preisanstieg ab. Für die
Veredelungsbetriebe bedeutet dies wohl, den Gürtel noch einmal enger schnallen
zu müssen, nachdem sie bereits im gerade abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2002/2003
einen dramatischen Gewinneinbruch verkraften mussten. Der Verband befürchtet,
dass dabei vielen die Luft ausgehen wird.

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