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@grar.de Aktuell - 19.11.2003

Der Landwirt als Stromversorger

Mehr Watt durch Mais und Co


Gülzow (agrar.de) - Mais und andere Energiepflanzen gewinnen für die
Stromerzeugung aus Biogas erheblich an Bedeutung. Werden sie der Gülle
beigegeben, lässt sich deutlich mehr Biogas und letztlich auch Strom erzeugen.
Was wirklich in den Energiepflanzen steckt und wie viel Strom aus den Erträgen
eines Hektars Mais produziert werden kann, verdeutlicht die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Das System ist ganz einfach: In einer Biogasanlage werden Mist und Gülle zu
Biogas vergoren, das dann in der Regel in einem Gasmotor in Strom umgewandelt
wird. Über 2.000 Biogasanlagen arbeiten in Deutschland bereits nach diesem
Prinzip. Da sich mit der Beigabe anderer organischer Materialien der
Biogasertrag steigern lässt, werden nicht nur Grüngut und landwirtschaftliche
Reststoffe, sondern auch spezielle Energiepflanzen wie Mais, Gräser oder
Futterrüben mit vergoren.

Den Berechnungen der FNR zufolge reicht der Ertrag von einem Hektar
herkömmlichem Mais aus, um soviel Biogas zu produzieren, dass fünf
2-3-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können.



Für die Verstromung von Energiepflanzen sprechen ökologische aber auch
wirtschaftliche Gründe. Als Energiewirt kann der Landwirt die benötigte
Rohstoffgrundlage nicht nur selbst erzeugen, sondern profitiert auch von den
Rahmenbedingungen. Denn die geplanten agrarpolitischen Regelungen der EU
ermöglichen auch weiterhin den Anbau von energetisch genutzter Biomasse auf
Stilllegungsflächen ohne Verzicht auf die Prämie. Werden die Energiepflanzen von
normalen Flächen geerntet, gibt es alternativ eine Energiepflanzenprämie von 45
Euro pro Hektar. Inwieweit die Züchtung mit speziellen Maissorten für einen
besonders hohen Biogasertrag sorgen kann, wird die Zukunft zeigen.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) setzt fest, wie viele Cent der
Biogasanlagenbetreiber für jede Kilowattstunde bekommt, die er ins öffentliche
Stromnetz einspeist. Welch entscheidende Bedeutung dieser Strompreis für die
Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage hat, zeigen die Diskussionen im
Zusammenhang mit der Novellierung des EEG. Am Gesetzgeber liegt es, auch hier
die Weichen für eine nachhaltige Energiepolitik zu stellen.

Die Fakten:

Maisertrag: 48t/ha
Gasertrag: 171 m3/t Mais
Energiegehalt: 1,92 kWh/m3 Biogas
Stromertrag: 15,8 MWh/ha
durchschnittl. Verbrauch: 3,2 MWh/a (entspricht einem 2-3-Personen-Haushalt)
versorgte Haushalte: ca. 5

Links zum Thema Energie,
Links zum Thema Nachwachsende Rohstoffe.

 


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