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@grar.de Aktuell - 13.11.2003

EU-Rindfleischexporte stark eingebrochen

Durch teuren Euro und niedrige Erstattungen wenig konkurrenzfähig - Brasilien erobert Marktanteile in Russland


Hannover (agrar.de) - Beim Rindfleischexport musste die Europäische Union in den
vergangenen Jahren starke Einbrüche verzeichnen. Während im Jahr 1999 noch knapp
eine Million Tonnen Rindfleisch aus den Mitgliedsländern der EU exportiert
wurden, werden nach Informationen des Landvolks Niedersachsen in diesem
Jahr nur noch 456.000 Tonnen erwartet. Auch im kommenden Jahr rechnen die
Experten beim Drittlandsabsatz noch mit Nachwehen der BSE-Krise und der Maul-
und Klauenseuche. Außerdem sind die zur Marktentlastung aufgebauten
Lagerbestände an Rindfleisch weitgehend abgeschmolzen, so dass die Kommission
die Export-Erstattungen weiter kürzen dürfte. Schon in diesem Jahr hat der teure
Euro den Europäern Absatzprobleme bereitet, die starke Gemeinschaftswährung
dürfte vermutlich auch im kommenden Jahr den Exporteuren das Leben schwer
machen.

Gewinner dieser Entwicklung dürften vermutlich Brasilien und Australien sein,
die vor allem im Niedrigpreissegment weitere Marktanteile auf Kosten der
Europäer erobern werden. Dies trifft insbesondere für Russland zu. Vor allem
Brasilien konnte in letzter Zeit erhebliche Marktanteile in Russland
hinzugewinnen. Ohnehin will Brasilien im nächsten Jahr seine Rind- und
Kalbfleischexporte um mehr als ein Fünftel auf insgesamt 1,37 Millionen Tonnen
steigern. Damit würden die Südamerikaner Australien als weltweit größten
Rindfleischexporteur ablösen. Brasilien profitiert im internationalen Wettbewerb
von mehreren Abwertungen der brasilianischen Währung. Begünstigt werden die
konkurrenzlos niedrigen Preise aber auch durch besonders niedrige
Produktionskosten und eine hohe Auslastung der wachsenden
Produktionskapazitäten. Parallel dazu ist das Rindfleischaufkommen in den
Vereinigten Staaten zurückgegangen. Daher könnte sich Brasilien im kommenden
Jahr beim Export auf dem zweiten Rang platzieren. Zu den wichtigen
Rindfleischexporteuren zählen aber auch Neuseeland, Indien, Kanada und
Argentinien.

Zunehmen wird die Rindfleischproduktion aber auch in den meisten EU-Ländern.
Wichtigster Rindfleischerzeuger dürfte Frankreich bleiben, mit größeren
Produktionszuwächsen rechnen die Marktexperten aber auch für Spanien und für
Irland, ebenso für die Niederlande. Spezialitäten vom Rind werden nach der
BSE-Krise immer stärker nachgefragt. Dies trifft besonders für die Länder zu, in
denen BSE-Fälle bei den heimischen Rindern einen starken Rückgang der Nachfrage
bewirkt hatten. Dazu gehören neben Spanien und Italien auch Deutschland.

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