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@grar.de Aktuell - 13.11.2003
EU-Agrarreform: Miller fordert Betriebsprämie
München (agrar.de) - Landwirtschaftsminister Josef Miller hat sich bei der
nationalen Umsetzung der Entkoppelung im Rahmen der EU-Agrarreform mit Nachdruck
für die Einführung der Betriebsprämie ausgesprochen. Sie sei das einzige Modell,
das den Betrieben den notwendigen finanziellen Spielraum bewahrt, um sich auf
den zunehmenden internationalen Wettbewerb einzustellen, sagte der Minister in
München.
Nach Ansicht Millers ermöglicht die Betriebsprämie den Landwirten den größten
unternehmerischen Entscheidungsspielraum. Sie vermeide zudem fachlich nicht zu
rechfertigende Mittelumschichtungen und biete allen Betrieben Planungssicherheit
für bisher getroffene Weichenstellungen. Auch der kommende Anpassungsdruck durch
WTO-Beschlüsse und EU-Erweiterung sei damit am ehesten zu meistern. Und auch in
internationaler Hinsicht sieht Miller Vorteile. So werden sich voraussichtlich
Agrarstaaten wie Frankreich, die Niederlande, Irland und Österreich ebenfalls
für die Betriebsprämie entscheiden. Miller: 'Wir müssen die aktiven
Bewirtschafter stärken, um eine flächendeckende, nachhaltige und
wettbewerbsfähige Landwirtschaft sichern und die Kulturlandschaft erhalten zu
können. Das geht trotz ihrer Nachteile am ehesten mit der Betriebsprämie.'
Eine deutliche Absage erteilte der Minister in diesem Zusammenhang einer
einheitlichen Flächenprämie: 'Sie würde zu massiven Umverteilungen zwischen
Betrieben und Regionen führen, gerade die leistungsfähigen bäuerlichen Betriebe
hart treffen und den Strukturwandel erheblich anheizen.' Zudem wäre eine solche
Flächenprämie laut Miller ungerecht und auf Dauer gesellschaftspolitisch nicht
tragfähig, denn: 'Flächenstarke Betriebe würden unabhängig von der Produktion
und trotz geringeren Arbeitsaufwands das gleiche Geld pro Hektar erhalten als
kleine und mittlere Viehhaltungsbetriebe.'
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