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@grar.de Aktuell - 07.11.2003

Thalheim: Regionalmodell bei Entkopplung ist alternativlos

Staatssekretär gegen Anwendung des Betriebsmodells


Altmittweida (agrar.de) - 'In der Frage der Entkopplung führt langfristig kein
Weg am Regionalmodell vorbei.' Hierauf wies der Parlamentarische Staatssekretär
im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
(BMVEL), Dr. Gerald Thalheim, anläßlich einer agrarpolitischen
Veranstaltung in Altmittweida (Sachsen) am 5. November hin. Mit Blick auf die
laufenden Beratungen zwischen Bund und Ländern bezeichnete er das von
unterschiedlicher Seite immer wieder in die Diskussion gebrachte Betriebsmodell
als ein Auslaufmodell. Dies beweise auch der jüngst vorgelegte Vorschlag der
EU-Kommission, der eine Übertragung des Regionalmodells auf die neuen
Mitgliedstaaten vorsehe.

Die Wahl des Entkopplungsmodells steht im Mittelpunkt der Beratungen zur
nationalen Umsetzung des Luxemburger Beschlusses zur Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik. Der Beschluss lässt den Mitgliedstaaten in dieser Frage einen
Spielraum für die nationale Ausgestaltung.

'Niemand soll sich der Illusion hingeben, dass eine Agrarförderung langfristig
verteidigt werden kann, die darauf aufbaut, alte Besitzstände zu wahren',
betonte der Staatssekretär. Genau dies sei aber das Grundprinzip des
Betriebsmodells. Mit Blick auf die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz der
Direktzahlungen sei das Regionalmodell alternativlos, so Thalheim. Denn von
Betrieb zu Betrieb unterschiedlich hohe Prämienrechte ließen sich nicht mit dem
Grundsatz in Einklang bringen, dass entkoppelte Prämien als Entgelt für
Leistungen im Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutz sowie zum Erhalt der
Kulturlandschaft gezahlt werden. Im Übrigen sei bei Anwendung des
Betriebsmodells mit einer hohen Anzahl von Härtefällen zu rechnen, die sich
allein daraus ergäben, dass der Referenzzeitraum im Gegensatz zum Regionalmodell
in der Vergangenheit liege.

Der Agrarpolitiker sprach sich dafür aus, in einer Übergangsphase zunächst eine
Kombination aus beiden Ansätzen anzuwenden. Dies sei sinnvoll, um die sich aus
der Umverteilung der Prämien ergebenden Effekte abzumildern. 'Bis zum Jahr 2012
sollten wir jedoch bei einheitlichen Hektarprämien angekommen sein.'

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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