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@grar.de Aktuell - 06.11.2003

NABU fordert mehr Anstrengungen bei Reduktion des Flächenverbrauchs


Bonn/Berlin (agrar.de) - Anlässlich der heute vom statistischen Bundesamt
veröffentlichten Daten hat der Naturschutzbund NABU Bund, Länder und
Gemeinden aufgefordert, weitere Schritte zur Verringerung des fortschreitenden
Flächenverbrauchs einzuleiten. 'Noch immer geht deutlich zuviel wertvoller
Natur- und Lebensraum hierzulande als Siedlungs- und Verkehrsfläche verloren',
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Hinweis des Statistischen Bundesamtes,
dass die Reduktion des täglichen Flächenverbrauchs von täglich 117 auf
durchschnittlich 105 Hektar überwiegend durch die konjunkturelle Entwicklung
nicht aber durch eine Trendwende begründet sei, müsse ernst genommen werden.

'Wir fordern Bund, Länder und Gemeinden auf, die Reduktion des Flächenverbrauchs
gezielt anzustreben, anstatt die Entwicklung konjunkturellen Höhen und Tiefen zu
überlassen', so Tschimpke. Mit der Nachhaltigkeitsstrategie, die als Ziel eine
Verringerung des Flächenverbrauchs auf täglich 30 Hektar bis zum Jahr 2020
vorgebe, habe die Bundesregierung selbst die richtige Richtung vorgegeben. Große
Chancen für eine echte Trendwende lägen laut NABU bei der nachhaltigen Reform
der Gemeindefinanzen. So müsse etwa die Grundsteuer zukünftig Anreize zur
Reduktion des Flächenverbrauchs bieten und gleichzeitig die Einnahmesituation
der Kommunen spürbar verbessern.

'Die Grundsteuer sollte zukünftig sowohl den Bodenwert als auch die
Grundstücksfläche einbeziehen', so Tschimpke. Bei einem flächensparenden
Reihenhaus würde eine nachhaltige Grundsteuer nur zu einer geringfügigen
Mehrbelastung führen, während freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser und vor
allem flächenzehrendes Gewerbe sowie der Handel um den Faktor drei bis sechs
deutlich höher belastet würden. Die Kommunen würden dadurch Mehreinnahmen in
Höhe von rd. 8 Mrd. Euro erzielen. Entlastungen könnten durch den Wegfall der
Grunderwerbsteuer für bebaute und erschlossene Grundstücke erreicht werden. Dies
wäre auch ein positiver Anreiz, zukünftig mehr Brachflächen als bisher einer
neuen Nutzung zuzuführen. Einer flächensparenden Siedlungsentwicklung würde
durch die bestehende Grundsteuer entgegengewirkt, da bebaubare Grundstücke und
die wegen des hohen Anteils an Erschließungsflächen stark flächenzehrenden Ein-
und Zweifamilienhaussiedlungen am geringsten belastet würden.

Links zum Thema Boden,
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